Ingenieur*in Bauingenieurwesen / Versorgungstechnik / Energiewirtschaft als Mitarbeiter*in Technisches Projektmanagement Energiedienstleistungen (m/w/d)
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Wirtschaftsingenieurwesen Elektrische Energietechnik Jobs und Stellenangebote
Kann sein, dass ich zu altmodisch denke, aber manchmal erinnert mich das Berufsbild des Wirtschaftsingenieurs mit Fokus auf elektrische Energietechnik an einen Balanceakt zwischen Schaltplan, Excel-Tabelle und der Kunst, im richtigen Moment einfach mal nicht zu verzweifeln. Klingt überspitzt? Vielleicht. Und trotzdem rüttelt der tägliche Mix aus Technik, Management und Kommunikation mehr an den eigenen Nerven als so mancher Großraumtransformator am deutschen Stromnetz. Wer jedoch gerne an Schnittstellen tüftelt, für den hat dieses Berufsbild nicht nur Zukunft, sondern echten Abwechslungsreichtum — vorausgesetzt, man scheut nicht vor ein paar raueren Gegenwinden im Alltag zurück.
Kaum jemand tritt mit dem Plan an: „Ich möchte mal Kundenanfragen, Netzberechnungen, Kostenverhandlungen und Innovationsprojekte in einer Rolle jonglieren.“ Doch genau das passiert oft, wenn man im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen elektrische Energietechnik landet. Wer als Berufseinsteigerin aus dem Hörsaal befördert wird, wundert sich manchmal, wie oft man plötzlich in Meetings zum Thema „Netzstabilität durch flexible Laststeuerung“ sitzt — und Minuten später die Frage beantworten muss, ob sich eine neue Transformatorengeneration überhaupt wirtschaftlich amortisiert. Wer als wechselbereite Fachkraft aus der reinen Technik einsteigt, erlebt schnell: Staubige Konzernprozesse sind hier selten die einzige Hürde. Sondern eher die Unübersichtlichkeit eines Marktes, in dem regulatorische Vorschriften im Halbjahrestakt neu geschrieben werden. Da hilft eigentlich nur ein gewisser Pragmatismus. Und vielleicht die Fähigkeit, sich über kleine Erfolgsmomente wie ein gelungenes Förderprojekt zu freuen — oder wenigstens nicht über PowerPoint-Präsentationen zu verzweifeln.
Was wirklich zählt? Technisches Verständnis, klar, sonst ist man hier fehl am Platz. Aber mindestens genauso wichtig: ein paar Widerhaken im Charakter. Man begegnet Menschen, für die „Energie“ immer noch ein Bereich voller grauer Männer mit Krawatte ist. Und sie werden nicht müde, das mit einer gewissen Portion Skepsis zu zeigen — unabhängig davon, ob man Frau, Mann oder divers ist. Gut zu wissen: Wer sich für die elektrische Energietechnik entscheidet (und das Wirtschaftsingenieurwesen noch oben draufsetzt), sollte nicht nur Kosten-Nutzen-Analysen lesen können, sondern auch ein wenig Konfliktfreude mitbringen. Wer es schafft, bei der fünften Nachfrage zum Investitionsthema immer noch sachlich zu bleiben und gleichzeitig konstruktive Vorschläge für Netzentgeltmodelle zu liefern, hat definitiv einen der wichtigsten Soft Skills des Berufs verinnerlicht: die Kunst der Geduld. Analytisches Denken ist sowieso Pflicht. Aber zu unterschätzen — das merke ich immer wieder — sind kommunikative Fähigkeiten: Wen man nicht mitnimmt, der nimmt einen nicht mit. So einfach (oder kompliziert) ist das.
Die Frage nach dem Gehalt? Kommt immer. Kaum ein Bewerbungsgespräch, in dem nicht irgendwann diese typisch technische Zurückhaltung bröckelt und jemand wissen will: „Was verdient man eigentlich so?“ Nun ja. Zwischen Mythos und Marktwirklichkeit liegt oft die Wahrheit. Frisch von der Uni oder aus der Fachhochschule gestartet, schwanken die Einstiegsgehälter je nach Region und Arbeitgeber gefühlt so stark wie der Stromverbrauch an einem kalten Winterabend: In großen Industriezentren, etwa im Rhein-Main-Gebiet oder in Bayern, winken Bruttogehälter zum Einstieg oft zwischen 48.000 € und 55.000 €. Kommt man in strukturschwächere Regionen oder klassische Stadtwerke, sieht die Lage bescheidener aus — nicht selten um die 42.000 € bis 48.000 €. Wer Erfahrung mitbringt, Projekterfolge nachweisen kann oder gar in leitende Positionen wächst, der springt schnell über die 65.000 € oder 75.000 €-€-Marke. Aber: Luft nach oben gibt es — zumindest außerhalb von Tarifverträgen — immer nur für die, die entweder fachlich Unverzichtbarkeit beweisen oder bereit sind, auch mal einen Tapetenwechsel zu wagen. Und ja, von diesem „großen Geld in der Energiewirtschaft“ kann man träumen, aber es gibt Gegenbeispiele zuhauf, in denen man sich fragt: Wozu nochmal das Doppelstudium, wenn es im Consulting um die Ecke 15 Prozent mehr gibt?
Ob das Wirtschaftsingenieurwesen elektrische Energietechnik Mangelware bleibt, ist eine Frage, die ich im Kollegenkreis regelmäßig höre. Die Entwicklung: eindeutig. Der Druck der Energiewende, Digitalisierung im Netzsektor, Smart Grids, Ladeinfrastruktur für E-Mobilität, volatile Energiepreise… Es gibt eigentlich keinen Berufsbereich, in dem Wandel so sehr Dauerzustand ist. Wer offen für Spezialisierung oder Weiterqualifizierung ist, bekommt derzeit tatsächlich viele Türen geöffnet — vorausgesetzt, der eigene Horizont reicht über Tabellenkalkulation hinaus. Von der Planung im Offshore-Netz, über Projektmanagement im Großanlagenbau bis zu Regulierungsfragen oder Innovationsberatung: Vielfalt ist das geringste Problem. Eher die Frage, wohin die eigene Neugier oder Leidensfähigkeit reicht — denn die großen Energiekonzerne, Stadtwerke, Beratungen und Netzbetreiber suchen, oft verzweifelt, Nachwuchs. Mag sein, dass das in fünf oder sieben Jahren anders aussieht. Aber aktuell hat, wer wirklich will, auf dem Arbeitsmarkt definitiv die Wahl. Nur: Wer Wert auf Heimatverbundenheit legt, wird in einigen Regionen länger suchen.
Wer sucht, wird schnell merken: Floskelhafte „moderne Arbeitsbedingungen“ oder „gelebte Work-Life-Balance“ sind schöne Sätze in Stellenanzeigen — aber oft eher ein Versprechen als gelebte Praxis. Schichtbetrieb? Kommt auch außerhalb der Industrie vor, etwa beim Betrieb von Übertragungsnetzen. Homeoffice? Fortschritte ja, aber nicht überall und schon gar nicht zu jedem Zeitpunkt des Projektes. Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben schwankt also — je nach Arbeitgeber, Bereich und Projektstand. Was wirklich zählt: Ein Gefühl für Prioritäten, ab und zu die Fähigkeit, nicht alles persönlich zu nehmen. Und die leise Freude, wenn ein komplexes Infrastrukturprojekt durchgeht — oder ein Antrag auf Fördermittel endlich bewilligt wird. Die größte Hürde beim Bewerben? Nicht selten die Unklarheit, was Personaler oder Entscheider eigentlich suchen: Die Liebe zum Detail oder den Blick fürs große Ganze? Die pure Technikstärke oder doch mehr die blitzsaubere Präsentation? Am Ende hilft nur Authentizität — und der Mut, auch mal Fehler und Entwicklungspotenzial zuzugeben. Denn das – so behaupte ich – zeichnet diejenigen aus, die mehr als nur eine Zahl im Personalbestand sind: die echten Brückenbauer zwischen Energie und Wirtschaft.
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