Senior Projektleiter/Teamleiter Infrastruktur - Bauingenieur, Wirtschaftsingenieur, Umweltingenieur (m/w/d)
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Wirtschaftsingenieur Umwelt und Nachhaltigkeit Jobs und Stellenangebote
Hand aufs Herz – wer sich heute für den Berufsbereich Wirtschaftsingenieur/in Umwelt und Nachhaltigkeit entscheidet, weiß meistens, worauf er oder sie sich einlässt: kein reines Technikstudium mit Kalkül, keine pure Öko-Utopie. Stattdessen eine seltene Melange aus Ingenieurverstand, Umweltethos – und, nicht zu vergessen: zwangsweise Pragmatismus. Denn irgendwo zwischen PowerPoint, Projektcontrolling und Partikelfiltern liegt der Alltag dieser Disziplin. Ich hätte das zu Beginn kaum geglaubt. Vielleicht schon deshalb, weil die Stellenausschreibungen oft wie Gleichungen mit zu vielen Unbekannten daherkommen: „Nachhaltigkeitsmanager (m/w/d) gesucht – technisches Studium, Leidenschaft für Innovation, und bitte noch BWL-Kompetenz. Ach, und teamfähig – eh klar.“ Von wegen eierlegende Wollmilchsau. Oder vielleicht doch?
Der berüchtigte Arbeitsalltag: Er sieht selten so aus, wie es das Marketing vermuten lässt. Die einen Tage schält man sich morgens in die Sicherheitsschuhe – Baustellenbegehung für die neue Filteranlage. Am nächsten das Dauerfeuer im Posteingang: Kunden wollen Nachhaltigkeitsbilanzen, Vorgesetzte CO₂-Berechnungen, und irgendwo dazwischen ruft die Finanzabteilung. Zähmen kann man das Chaos nicht, aber man lernt, damit zu jonglieren. Was mich dabei überrascht hat: Wie viel Abstimmung tatsächlich dazugehört. Man redet mit dem Controlling (gern mal zäh), spricht mit Lieferanten, verhandelt mit Zertifizierern oder bringt externen Umweltgutachtern Kaffee – je nach Unternehmensgröße und Standort auch dreimal am Tag. Vielseitig? Auf jeden Fall. Chaotisch? Auch. Wer mit klaren Rollenerwartungen kommt, wird hier wahlweise wachgerüttelt oder schlicht überrumpelt. Die Herausforderungen? Mal die Fakten zur Energieeffizienz so in Worte gießen, dass sie einer Geschäftsführerin ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Dann wieder Warnwestenpflicht beim Ortstermin, weil die neue PV-Anlage im Logistikzentrum zickt. Trocken bleibt es selten. Und, ganz ehrlich: Genau das macht es spannend.
Wer frisch einsteigt – oder von außen ins Aufgabenfeld „grüner Wandel“ hineinschnuppert –, merkt schnell: Diplomzeugnisse beeindrucken maximal das HR-Formular, nicht aber das tägliche Doing. Klar, mathematische Grundfertigkeiten, ein Sinn für Prozessoptimierung und solide Praxiserfahrung sind nicht verhandelbar. Aber: Was viele unterschätzen, sind Soft Skills wie Diplomatie, Stress-Resistenz und der sprichwörtliche siebenundachtzigste Versuch, eine Skeptiker-Runde im Unternehmen doch für nachhaltige Lösungen zu gewinnen. Fachlich? Wer Produktion versteht, Gesetzestexte liest, und bei „Klimabilanz“ nicht hektisch blättert, hat einen Startvorteil. Aber mindestens so wichtig: Offenheit, Neugier – und, gottlob, auch mal Frustrationstoleranz. Der klassische „Alleskönner“ hat hier haushohe Karten, aber gerade die Spezialisten mit Umwelt-Background steigen aktuell gut ein, etwa wenn’s um Reporting und Regulatorik geht. Digitalisierung spielt immer stärker rein – plötzlich werden Datenmodelle gefragt, die vor kurzem noch niemand kannte. Wundert das wen? Mich nicht. Und nicht vergessen: Englisch. Sei es bei Ausschreibungen, Lieferkettenanalysen oder weil die besten Zertifikate in Brüssel gemacht werden. Ohne – wird’s zäh.
Jetzt Butter bei die Fische: Das Thema Gehalt ist oft – wie so vieles in diesem Feld – ambivalent. Einerseits gibt es attraktive Einstiegsgehälter, gerade im industriellen Mittelstand oder bei spezialisierten Beratungen für Umwelttechnik und Nachhaltigkeit. Andererseits: Wer meint, der „Green Job“-Boom sorgt überall für Millionärsgehälter, der irrt gewaltig. Realistische Zahlen? Im Süden der Republik, rund um Stuttgart oder München, warten teilweise Startgehälter im mittleren 40er-Bereich (brutto, logisch – und nein, nicht netto). Im Osten und Norden hagelt’s manchmal zehn Prozent weniger, nicht immer, aber meist. Tarifgebunden? Eher in Großunternehmen. Im Consulting: nach oben offen, und doch bremst meist das Projektvolumen. Was vielen verborgen bleibt: Mit zunehmender Spezialisierung – etwa im Bereich Umwelt-Reporting, nachhaltige Lieferketten oder Energieeffizienz – zieht das Gehalt spürbar an. Drei bis fünf Jahre Praxis, dazu vielleicht noch eine Zusatzqualifikation als Energieberater oder Umweltmanager: Dann sieht das Monatsgehalt schon mondäner aus. Aber: Bei NGOs, Verbänden oder in der Verwaltung muss man bescheidener kalkulieren. Kurzum: Glücklich wird hier, wer neben dem Gehalt auch Sinn, Entwicklung und Gestaltungswillen sucht. Wer nur auf das dicke Bankkonto schielt – der landet vermutlich schneller im Finanzcontrolling als im Umwelt-Controlling.
Es gibt Branchen, in denen der Fachkräftebedarf fast körperlich spürbar ist. Ingenieurinnen und Ingenieure mit Umwelt-Fokus stehen seit einigen Jahren, besonders im Zuge von ESG, Energiekrise und Klimabewegung, recht weit vorn in diesem Ranking. Nicht nur große Konzerne, sondern auch Kommunen, Stadtwerke, viele Energieversorger – alle suchen händeringend nach Leuten, die nicht nur Maßnahmen planen, sondern diese auch umsetzen können. Und da ist ein Knackpunkt: Gut ausgebildete Allrounder, die bereit sind, sich laufend weiterzubilden, dürfen aus einer großen Bandbreite wählen. Vor allem, wenn sie sich Themen wie nachhaltige Kreislaufwirtschaft oder digitale Lösungen für Umweltmanagement zu eigen machen. In manchen Regionen ist der Bedarf geradezu explodiert: Rhein-Main, Ruhrgebiet, süddeutscher Maschinenbau. Aber auch abseits der Ballungszentren schießen Innovationscluster wie Pilze aus dem Boden – nicht immer mit Glamour, aber oft mit Gestaltungsraum, der anderswo fehlt. Allerdings: Die Konkurrenz schläft nicht. Wer sich nicht fortbildet, bleibt auf der Strecke. Und, kleiner Seitenhieb: Manche Unternehmen suchen vorrangig Zertifikate statt Köpfe – ein systemisches Problem. Dennoch: Die Chancen – so ehrlich muss man sein – stehen für wechselbereite Leute blendend, wenn man Empathie für Wandel, ein dickes Fell und Neugier im Gepäck hat. Die sicherste Methode, sich selbst abzuhängen? Mit 35 zufrieden zurücklehnen und den Propeller nicht mehr drehen lassen.
Last but far from least – wie steht’s mit der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, mit dem Idealismus jenseits des Schlagworts? Viele Unternehmen bieten heute flexible Arbeitsmodelle, Homeoffice, Teilzeitoptionen – theoretisch. In der Praxis aber? Kommt auf die Branche an. Produktionsnahe Stellen sind seltener remote-tauglich, während Beratung oder IT-gestütztes Reporting durchaus mobile Jobs bieten können. Das Spannende: Viele, die in diesen Beruf gehen, tun das mit einem gewissen „inneren Motor“. Die Sache mit dem grünen Gewissen, dem Drang, die Welt besser zu machen – ja, die gibt es wirklich. Aber: Der Alltag kann diesen Idealismus auch auf die Probe stellen, etwa wenn profitable Kompromisse nötiger sind als Luftschlösser. Persönlich? Ich halte es so: Wer sich regelmäßig Zeit für Reflexion, Austausch und Weiterbildung nimmt, brennt nicht aus, sondern wächst mit jeder Herausforderung. Bleibt das berühmte Learning: Perfekt wird’s nie, aber der Fortschritt ist real. Und der Feierabend – den muss man sich manchmal aktiv erkämpfen. Aber genau dann schmeckt er am besten.
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