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Technische Physik Jobs und Stellenangebote
„Technische Physik – das klingt beim ersten Hinhören irgendwie nach Leuten, die immer Rasierschaum im Haar haben, ein bisschen zu begeistert von Messgeräten sprechen und nie zugeben, wenn sie nicht alles wissen.“ Wenn ich ehrlich bin: So einfach ist es nicht. Aber die Vorstellung, dass man als technische:r Physiker:in nur still vor dem Oszilloskop sitzt und kryptische Gleichungen murmelt, ist noch immer erstaunlich lebendig. Was sich stattdessen verbirgt? Ein Berufsfeld, das wilder und flexibler ist, als viele denken. Manchmal überfordernd, manchmal ein Abenteuer – und mitnichten ein Nischengebiet für mathematische Eremiten. Sprechen wir Tacheles.
Wer mit einem Abschluss in Technischer Physik ins Berufsleben startet oder sich neu orientieren will, kennt diesen paradoxen Effekt: Der Markt ist eigentlich hungrig – und trotzdem muss man erst die Gabel finden. Typische Einsatzorte? Klassisch: Forschungslabore großer Konzerne, Entwicklungsabteilungen der Autoindustrie, Medizintechnik, Lasertechnik, Energiesektor, Halbleiterbranche, Softwarehäuser mit Physik-Faible. Neuerdings tauchen sogar Start-Ups mit wild blinkenden Prototypen am Horizont auf. Was viele unterschätzen: Die Grenzen zum klassischen Ingenieurberuf sind oft durchlässiger, als Fachbereiche das im Studium gern darstellen. „Haben Sie Kenntnisse mit numerischer Simulation?“, „Wie fit sind Sie in der Laborautomatisierung?“ – Fast schon Standardfragen. Mal ehrlich: Die Bandbreite ist verlockend, aber sie fordert auch Mut zur Spezialisierung.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass ein Zehntel der Kolleg:innen im Job kaum noch klassische Physik machen. Da wird diskutiert, wie man Prozesse standardisiert, wie man Sensorik in ein Produktdesign zwängt oder wie sich aus schrägen Datensätzen valide Ergebnisse schälen lassen. Was hier mehr zählt als der perfekte Lösungsweg auf Papier? Praktisches Hand-anlegen ohne Perfektionismuswahn, Hartnäckigkeit beim Experimentieren – und, nicht zu vergessen: Kommunikationsgeschick mit Fachfremden. Wer glaubt, Teamarbeit sei in technischen Spezialberufen ein Nebenschauplatz, erlebt spätestens im Projektstress sein Waterloo. Dazu gesellt sich der unsichtbare Soft Skill: Messbares Zeitgefühl. Denn, was viele in Bewerbungsgesprächen eher verdrängen: Es geht oft nicht um die eleganteste Lösung, sondern um tragfähige Kompromisse – unter Druck, mit Budget und Zeitrahmen.
Jetzt zum Nackten, zum Finanziellen, dem heiklen Thema, das in Physikerkreisen mindestens so sensibel ist wie die Frage nach der besten Simulationssoftware. Realistisch betrachtet: Wer in der Industrie einsteigt, landet mitunter in einem recht komfortablen Gehaltsband – oft deutlich über dem deutschen Durchschnittseinkommen. Im Südwesten, wo Automobil und Maschinenbau das Sagen haben, winken für Berufsstarter manchmal schon 50.000 € bis 60.000 € brutto im Jahr. Anders (und, ja, oft ernüchternder) sieht es beispielsweise im akademischen Umfeld, in öffentlichen Instituten oder kleinen innovativen Firmen im Osten der Republik aus. Da pendelt das Einstiegsgehalt gern mal zwischen 38.000 € und 45.000 €. Entwicklungschancen? Durchaus gegeben! Wer sich doch noch mit Doktortitel oder Zusatzqualifikation schmückt, kann später deutlich höher einsteigen. Nur: Die Kluft zwischen Regionen, Branchen – und nicht zuletzt zwischen öffentlichen und privaten Arbeitgebern – ist spürbar. Und es gibt noch etwas, was selten in Jobmessen thematisiert wird: Wer lieber kreativ als kommerziell arbeitet, muss oft mit Einbußen leben. Schwer zu akzeptieren, wenn man Freund:innen in der Industrie hat, die nach Feierabend schon über das nächste Dienstfahrzeug nachdenken.
Es wird viel darüber geschrieben – Fachkräftemangel da, Zukunftsjob dort, Physiker:innen dringend gesucht. Stimmt. Und auch wieder nicht. Die Karten werden regional vollkommen unterschiedlich gemischt. Der Bedarf an technischen Physiker:innen in klassischen Industrierevieren ist hoch, gerade dort, wo Digitalisierung und Automatisierung die Fertigung auf den Kopf stellen. Wer aber glaubt, der Arbeitsmarkt bedeute ein Selbstbedienungsbuffet für Studienabgänger:innen, täuscht sich bitter. Praktische Erfahrungen, Praktika, belegbare Kenntnisse in Simulation, Steuerung, Softwareentwicklung und Projektmanagement sind in vielen Firmen inzwischen Grundvoraussetzung. Ein gut gemachter Lebenslauf reicht nicht mehr, man muss bei Bewerbungsgesprächen auch improvisieren können, eigene Praxisbeispiele parat haben. Und – das mag überraschen – manchmal ist die Bereitschaft für Ortswechsel entscheidender als jede längliche Publikationsliste. Wer Nerven für Umzüge mitbringt und flexibel bleibt, kann vom gegenwärtigen Wandel profitieren.
Arbeitsalltag… Da zerplatzt manche Vorstellung schon nach den ersten Wochen. Wer hofft, Technische Physik sei ein Bürojob ohne Handschmutz, wird im Praxisschock eines Produktionsbetriebs schnell eins sehen: Die Mischung aus Tüfteln am Experiment, Technologietransfer, Meetings und, ja – Präsentationen für Leute, die das Wort „Plasma“ bisher für eine Fernsehmarke hielten, ist durchaus speziell. Homeoffice? Im Hardware-nahen Bereich weiterhin schwierig, obwohl Softwarelastigkeit und Digitalisierung langsam mehr Flexibilität bringen. Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist damit eine Baustelle geblieben – zumindest solange, wie der physische Messaufbau nicht einfach im heimischen Arbeitszimmer stehen kann. Ein Tipp aus der beobachteten Praxis: Gerade Berufseinsteiger:innen sollten ehrlich klären, wie viel „Flexibilität“ tatsächlich geboten wird. Wer wechselwillig ist: Es lohnt sich, nicht vor dem ersten Gespräch zurückzuschrecken, auch ungewöhnliche Fragen zu stellen – zum Beispiel nach Arbeitszeitmodellen, Projektabfolgen oder Möglichkeiten zum Wechsel zwischen Labor und Remote.
Vielleicht ist das größte Missverständnis über Technische Physik das Verlangen nach einer glatten Antwort. Denn: Das Feld ist so wandelbar wie die Technologien, die es prägt. Wer einsteigt, erlebt eine Branche, in der Anpassungsfähigkeit und Lernbereitschaft oft mehr zählen als jede Einzelqualifikation. Es ist kein Selbstläufer – und die Bruchlinien zwischen Anspruch, Realität und persönlicher Laufbahn sind manchmal unangenehm spürbar. Aber darin liegt auch der Reiz. Technische Physik ist eher Spielfeld als Schublade. Und wer sich drauf einlässt, spürt schnell, wann sich Hartnäckigkeit auszahlt – und warum ein Scheitern im Prototypen-Labor oft mehr wert ist als hundert glatt gezogene Simulationen.
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