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Techniker Windenergietechnik Jobs und Stellenangebote
Wer heute einen Fuß in die Windenergie setzt, hat meist das Gefühl, nicht nur eine Zukunftsbranche zu betreten, sondern gleich eine Art Abenteuer. Das Klischee: immer irgendwo auf sturmgepeitschten Feldern, hoch oben zwischen Rotorblättern, Wind um die Nase, Zukunft im Gepäck. Das ist nicht völlig falsch – aber auch nicht die ganze Wahrheit. Windenergietechnik ist eine Mischung aus Ingenieurskunst, Handwerk, Kommunikationsleistung und eben auch: Knochenarbeit.
Tja, wer als Techniker/in in die Windenergietechnik einsteigt, landet oft schneller als gedacht mitten im technisch-handfesten Alltag. Die Aufgaben? Wartung, Instandhaltung und Fehlerdiagnose an Anlagen, ob onshore oder offshore. Klingt erstmal trocken – aber: Keine Turbine läuft wie die andere, jedes Getriebe hat seine Eigenheiten, und Störungen führen nicht selten in eine Art detektivische Spurensuche. Dabei reicht das Tätigkeitsspektrum von elektronischer Messtechnik über mechanische Hands-on-Arbeit bis zur digitalen Fernüberwachung. Mittlerweile – nicht zu unterschätzen – wächst der Anteil der Büroarbeit: Analysen, Berichte, Planung von Wartungsintervallen, Abstimmung mit Anlagenbetreibern, Behörden und Herstellern. Das romantische Bild vom Wind radfahrenden Lone Ranger, der einsam gegen die Elemente kämpft, ist also bestenfalls halbrichtig. Vielmehr ist Teamplay gefragt, und ja: ein bisschen Organisationstalent.
Die Zugänge zum Berufsfeld: unterschiedlich, manchmal ziemlich verschlungen. Ob aus einer technischen Ausbildung, nach einer Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker (meist Richtung Elektrotechnik, Maschinenbau oder Energietechnik) oder – seltener – als Quereinsteiger/in mit handwerklichem Talent und Lernwille: Der Wind nimmt viele auf. Was auffällt: Die Branche schätzt echtes Interesse und Praxisnähe mehr als dicke Lebensläufe. Am Ende zählt, dass man keine Angst vor Höhe, wechselhaftem Wetter – und eigenverantwortlichen Entscheidungen mitbringt. Es schadet nicht, gute Nerven und ein halbwegs entspanntes Verhältnis zu Technik und Dokumentationssoftware zu haben. Wer denkt, mit einer reinen Bastlermentalität durchzukommen, wird rasch von der Normen- und Sicherheitslandschaft eingeholt. Die Anlagen sind sensibel, die Sicherheit ist kein Papiertiger, sondern Alltag.
Jetzt Butter bei die Fische: Was verdient man da oben überhaupt? Die Spanne ist enorm und hängt von Region, Branche, Betriebsgröße und eigenem Werdegang ab. Im Norden, wo die Windräder wie Spargel aus dem Boden schießen, sind Stellen und Gehälter oft besser – klar, mehr Wind, mehr Anlagen, mehr Nachfrage. Einstiegsgehälter schwanken, pendeln sich aber oft zwischen 2.700 € und 3.300 € brutto ein, gelegentlich niedriger, manchmal deutlich mehr – vor allem mit Spezialkenntnissen, bei Offshore-Einsätzen oder in großen Serviceunternehmen. Nach einigen Jahren: realistisch 3.500 € bis 4.500 €, bei Leitungsfunktionen, Schichtarbeit und Offshore-Prämien noch darüber. Da schwingt ein Unterschied mit, regional und betrieblich bedingt. Und klar: Wer nur aufs Geld schaut, zuckt vielleicht – reich wird man hier nicht sofort, aber selten unterbezahlt. Die Arbeit verlangt Verantwortung, Flexibilität und die Bereitschaft, mal für Wochen fernab der Heimat zu arbeiten. Wer sich darauf einlässt, bekommt allerdings auch ein eher überdurchschnittliches Maß an Jobsicherheit – zumindest derzeit.
Klingt nach goldener Zukunft? Kommt drauf an. Kaum ein Windpark wird ohne Techniker/in in Gang gehalten, der Ruf nach Fachpersonal ist laut. Gute Leute – solche, die zuverlässig sind, eigenständig denken können, mit Kollegen und wechselnden Anlagenbesitzern zurechtkommen – werden gesucht. Weiterbildungsoptionen gibt es reichlich: Spezialisierung auf Steuerungstechnik, Qualitätssicherung, Projektmanagement oder gar Aufstieg in Serviceleitung, Ausbilderfunktion oder Vertrieb. Manchmal aber ist Schluss mit der Karriereleiter, vor allem in kleinen Betrieben – dann hilft nur, Richtung größere Betreiber oder Hersteller zu wechseln (was durchaus üblich ist, auch wenn es in kleineren Kreisen gern tuschelnde Kollegengespräche auslöst). Nicht unterschätzen sollte man die Option, mit wachsenden technischen Entwicklungen mitzuhalten – Digitalisierung, Datenanalyse und ferngesteuertes Anlagenmanagement sind keine Zukunftsmusik mehr, sondern Gegenwart. Wer darauf steht, kann sich in diesen Schnittstellen ein ziemlich einmaliges Profil verschaffen.
So, jetzt mal Tacheles: Die Arbeitstage sind wetterabhängig und selten von 9 bis 17 Uhr. Wer flexibel tickt, hat Vorteile. Man lebt aus dem Koffer, besonders im Offshore-Bereich; Heimschläfer/in zu sein, ist dann Wunschtraum. Das klingt hart – ist es manchmal auch. Aber: Kaum ein Beruf bietet so viel Naturkontakt, Teamgefühl und Sichtbarkeit bei gesellschaftlich relevanten Themen. Windenergie ist kein Job für Blender – wer hier bleibt, hat meist eine Überzeugung im Gepäck. Nachhaltigkeit ist eben nicht bloß ein Wort für Marketingbroschüren, sondern wird in der Praxis mit jeder Windböe spürbar. Manche quälen sich mit dem Schichtdienst, andere genießen die Abwechslung, wenn heute Schleswig-Holstein und nächste Woche Mecklenburg-Vorpommern ruft.
Wem Technik, Verantwortung und Wind nichts ausmachen, der findet hier eine Branche mit viel Potenzial und vergleichsweise stabilen Zukunftsaussichten. Leicht macht es der Beruf einem nicht: Steile Lernkurve, vielseitige Anforderungen, wenig Routine. Doch genau das reizt viele – zumindest Leute, die nicht nur einen Job, sondern ein Terrain suchen, das fordert und manchmal überrascht. Vielleicht nicht der perfekte Weg für alle, aber für die, die Wind im Rücken mögen, ist die Windenergietechnik ein ehrlicher, moderner und manchmal – im besten Sinne – rauer Beruf.
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