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Industriemeister/in der Elektrotechnik Jobs und Stellenangebote
Manchmal frage ich mich, ob Außenstehende wirklich eine Ahnung davon haben, wo die Ingenieurskunst im Alltag eigentlich beginnt. Datenschwärmer mögen jetzt an Künstliche Intelligenz denken, an smarte Fabriken oder den großen Wurf in der Automatisierung. Aber der Herzschlag einer Industrieanlage – und damit eines kompletten Werks – hängt oft an den unscheinbaren Strippenziehern: Den Industriemeistern Elektrotechnik. Ein Beruf, der vom stromgeladenen Alltag bis hin zum feinen Ringen um Mensch und Technik Erstaunliches verlangt. Aber der Reihe nach.
Das Bild vom Meister mit dem Schlüsselbund, der zwischen Maschinen durchschreitet und hier und da Anweisungen murmelt, hält sich hartnäckig. Dabei ist der moderne Industriemeister weit mehr als ein verlängerter Arm der Technikabteilung. Grob umrissen: Er (oder eben sie – verändert sich zusehends) plant und steuert Arbeitsabläufe, verantwortet Qualität, muss Kosten und Termine im Blick behalten. Keine Kleinigkeit. Die Leitung von Teams, das Erstellen von Schichtplänen, das Moderieren bei Störungen – alles Alltag. Und wenn die neue Anlagensteuerung zickt, steht man plötzlich sowohl zwischen Schraubenschlüsseln als auch mittendrin in soziologischen Fragen: Motivation? Streit? Gesundheitsfragen? Kommt alles auf den Tisch.
Beginnen wir bei den Basics: Ohne solide Ausbildung – meistens als Elektroniker, Mechatroniker oder in einem verwandten Beruf – wird das ohnehin nichts. Was viele unterschätzen: Die Weiterqualifikation zum Industriemeister ist kein Selbstläufer. Es braucht Biss. Neben mathematisch-technischen Fähigkeiten zählt ganz gehörig die Kunst, Menschen zu führen. Disziplinarische Verantwortung, Wissen rund um Arbeitsrecht und Arbeitssicherheit, Berichts- und Kommunikationsfertigkeiten – alles Teil des Geschäftes.
Und dann, das nur als Tipp zwischendurch für all jene, die sich nochmal beruflich umorientieren wollen: Wer im Umgang mit Excel-Tabellen schwitzt oder sich reflexartig gegen Digitalisierung wendet, wird es schwer haben. Es ist kein 80er-Jahre-Handwerkertum mehr. Softwaregestützte Instandhaltung, Automatisierungsprozesse, smarte Sensorik sind längst Alltag. Die Geschwindigkeit, mit der neue Technologien auf den Hallenboden tropfen, nimmt auch in kleineren Betrieben zu. Neugier bleibt also der beste Verbündete.
Es gibt kaum etwas, was unter Arbeitskollegen häufiger und gleichzeitig nebulöser diskutiert wird als das Gehalt. Industriemeister Elektrotechnik verdienen – ja, was eigentlich? Nun, die Gehaltsspanne liegt typischerweise irgendwo zwischen 3.500 € und 5.300 € brutto im Monat. Das klingt erstmal nach viel, ist aber nicht überall der Standard. Große Konzerne am Industriestandort Süddeutschland zahlen gerne besser als metallverarbeitende Mittelständler im ländlichen Osten. Wer direkt im Großraum Stuttgart, München oder am Niederrhein anheuert, weiß, wovon ich spreche. Aber: Erfahrungen und Zusatzqualifikationen schieben die Messlatte spürbar nach oben. Und Überstunden? Sie sind – je nach Betriebskultur – mal mit Zuschlag, mal “im Sinne der Sache”.
Was viele unterschätzen: Auch branchenintern gibt’s Unterschiede. Wer etwa in der Energieversorgung oder bei Bahntechnik unterkommt, wird häufig besser bezahlt als im klassischen Maschinenbau. Trotzdem bleibt der Verdienst in den meisten Regionen solide. Ob die Work-Life-Balance das aufwiegt, sei mal dahingestellt. Es gab schon stressfreier bezahlte Jobs, keine Frage. Aber so viel Sinnstiftung und Verantwortung bekommt man dabei selten serviert.
Die oft gestellte Frage lautet: Meister oder doch noch Studium? Meine Meinung dazu? Es gibt durchaus gelungene Karrieren, bei denen der Meister der vorletzte Halt auf einer langen Reise durchs Berufsleben bleibt. Wer weiter möchte, kann mit Meisterbrief in der Tasche auch den Weg Richtung Techniker oder Betriebswirt (IHK) einschlagen oder in besonders technikaffinen Betrieben sogar ins mittlere Management aufsteigen. Manche Kollegen satteln noch einen technischen Fachwirt oder spezialisieren sich in Richtung Digitalisierung, etwa mit Weiterbildungsmodulen rund um Industrie 4.0. Es gibt da also keine Notwendigkeit zur Selbstkasteiung, nur weil im Bekanntenkreis die Akademikerquote steigt. Viele Betriebe schätzen erfahrene Meister mit Praxiswissen in Nischen, wo Studierte sich manchmal erst zwei Jahre lang “warmdenken” müssen.
Wer sich derzeit im Berufsfeld umsieht – egal ob Berufseinsteiger oder wechselbereiter Altgeselle – stellt fest: Der Fachkräftemangel spielt den gut Qualifizierten in die Karten. Insbesondere im Süden und Westen Deutschlands – dort, wo Branchen wie Automobilzulieferung, Maschinenbau oder Energietechnik brummen – sind Industriemeister Elektrotechnik knapp. Aber Vorsicht, es reicht längst nicht, “irgendwie” Meister zu sein. Arbeitgeber suchen Teamplayer mit Lerneifer, Kommunikationsstärke und Digital-Grundverständnis. Ein trockenes Bewerbungsschreiben im Stil der 90er wird da nur in Ausnahmefällen weiterhelfen. Mein Ratschlag? Authentisch auftreten, die eigenen Stärken in Praxisbeispielen verankern und Interesse an Weiterentwicklung signalisieren. Immer öfter wird auch das Thema Diversität angesprochen – mehr Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund werden gesucht, auch wenn der Wandel manchmal noch schleppend ankommt.
Hand aufs Herz – planbare Freizeit ist im industriellen Schichtbetrieb ein zartes Pflänzchen. Wer als Industriemeister tätig ist, jongliert nicht nur mit Technik und Personal, sondern auch mit Termindruck, Bereitschaftsdiensten und Unerwartetem. Besonders, wenn neue Projekte starten, Schichten umgestaltet werden oder – ganz aktuell – Themen wie Nachhaltigkeit und Energiesparen als zusätzliche Aufgaben auf dem Schreibtisch landen. Spätestens hier zeigt sich, wie belastbar die eigene Lebensbalance wirklich ist. Ein gewisser Sportgeist gehört dazu; das kann zur Berufung werden, aber auch auslaugen. Man darf ehrlich sein: Ohne Rückhalt – sei es privat oder im Team – ist die Welt des Industriemeisters kein Ponyhof.
Für Berufseinsteiger, Umsteiger oder Unentschlossene: Es lohnt sich, den Beruf des Industriemeisters Elektrotechnik nicht nur aus der Perspektive eines “Technikverwalters” zu sehen. Es geht um Menschenführung und Verantwortung, um das Navigieren im Dauerstrom zwischen IT, Hard Skills und Soft Skills. Hat man einmal Blut geleckt, wächst die Rolle schnell – und verlangt viel, gibt aber auch Sinn und die Sicherheit, ein echtes Rad im Getriebe moderner Industrie zu drehen. Und das, ohne zwingend auf Abschlüsse in glänzenden Mappen angewiesen zu sein. Nicht schlecht, oder?
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