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Manchmal frage ich mich, wie das Bild des Elektrotechnikermeisters eigentlich in der Öffentlichkeit aussieht. Ist das immer noch der Typ mit dem Werkzeugkoffer im Keller, irgendwo zwischen Sicherungskasten und Sprücheklopfer? Als jemand, der das Feld von unten und inzwischen aus einer gewissen Flughöhe kennt, kann ich sagen: Die Realität ist reichlich vielschichtiger – und für Berufseinsteiger oder wechselwillige Fachkräfte auch widersprüchlich genug, um neugierig (und manchmal ratlos) zu machen.
Wer frisch als Elektrotechnikermeister oder Meisterin in die Branche startet, dem wird schnell klar, dass Schraubendreher und Prüfgerät nur einen kleinen Teil der Wirklichkeit ausmachen. Ja, es gibt Tage mit Installationsarbeiten oder Fehlersuche im Maschinenpark – aber die eigentliche Kunst liegt oft in der Organisation. Baustellen koordinieren, Angebote schreiben, Personal motivieren, Termine mit Kunden und Behörden jonglieren. Ich habe Kollegen erlebt, die mehr Zeit im Sprechzimmer als im Schaltschrank verbringen. Und an manchen Tagen fühlt sich das Projektmanagement fast wie Tetris an: lauter Termine und Lieferungen, die irgendwie zusammenpassen müssen. Elektro ist eben nie nur Technik, sondern auch Menschenführung und Improvisation.
Manche behaupten, das wichtigste Instrument sei der Phasenprüfer – andere setzen auf gesunden Menschenverstand. Ohne solide handwerkliche Ausbildung läuft hier zwar nichts, aber es sind die unerwarteten Fähigkeiten, die plötzlich entscheiden: Kommunikationsstärke, ein unerschütterliches Zeitmanagement, bemerkenswerte Geduld mit Kunden (und manchmal Behörden). Wer als Meister erfolgreich sein will, kommt selten an Personalverantwortung vorbei. Die Mischung macht’s: Fachwissen in Leitungsschutzschaltern, Grundverständnis in Kalkulation und – mein erklärtes Steckenpferd – Flexibilität, wenn aus dem Auftrag plötzlich etwas völlig anderes wird. Was viele unterschätzen: Die Bereitschaft, sich mit Normen, Vorschriften (und rückrufenden Bauherren) auseinanderzusetzen, braucht mitunter mehr Nerven als ein zwölfadriges Kabel durch einen Meter Leerrohr zu fädeln. Und das will was heißen.
Keine Frage, das liebe Geld ist kein Nebenschauplatz, sondern das Herzstück vieler Überlegungen. Elektrotechnikermeister verdienen – verglichen mit klassischen Handwerksberufen – oft nicht schlecht, aber die Spanne ist enorm. In Ballungsräumen, wo die Konkurrenz um Aufträge und Fachkräfte besonders bissig ist, liegen Gehälter und Honorare gerne spürbar über denen in strukturschwachen Regionen. Wer in der Industrie anheuert, bekommt anders bezahlt als im kleinen Familienbetrieb ums Eck. Einsteiger können je nach Standort, Branche und eigenem Verhandlungsgeschick mit einem soliden Start rechnen, aber die Millionen winken selten. Das ist kein Geheimnis. Was mir auffällt: Die größten Gehaltssprünge sind heute weniger an Lebensalter, sondern eher an Verantwortung und Spezialisierung gekoppelt. Wer sich etwa Richtung Gebäudetechnik, Automatisierung oder erneuerbare Energien weiterbildet, kann über den Tellerrand des Standardtarifs hinausblicken. Aber dabei gilt – wie so oft: Wer sich scheut, nach mehr zu fragen, bekommt oft das Minimum. Da hilft kein Jammern, da hilft (meistens) nur Reden.
Bleibt die Frage: Wohin mit dem Meisterbrief? Viele wählen zunächst die klassische Route – als leitender Monteur, technischer Betriebsleiter oder Werkstattleiter. Andere versuchen sich selbständig, was gerade im Handwerk Mut, Rücklagen und einen stabilen Magen voraussetzt. Die Branche bietet noch mehr: Energieberater werden gesucht, Spezialisten in der Mess- und Regeltechnik ebenso. Der Trend geht, mal wieder, in Richtung Digitalisierung – Stichwort Smart Home oder Industrie 4.0. Wer kein Problem damit hat, sich in neue Softwarelösungen, Automationssysteme oder Nachhaltigkeitsthemen einzuarbeiten, wird hier künftig kaum arbeitslos. Und noch etwas: Die Elektrotechnik ist groß, überregional, grenzenlos – wer es mag, kann auch mal die Provinz verlassen und dort arbeiten, wo der Strom längst nicht aus der Steckdose kommt.
Jetzt mal ehrlich: Der Fachkräftemangel ist real, und zwar nicht bloß als Schlagzeile. Wer heute als Elektrotechnikermeister auf Jobsuche geht, braucht sich entsprechend wenig vor Bewerbungsfrust zu fürchten. Im Gegenteil – regional schwanken die Angebote, aber fast überall werden fähige Leute gesucht. Das Fliegengewicht unter den Herausforderungen? Die vielbeschworene Work-Life-Balance – klingt nach Wellness-Broschüre, ist im Alltag zwischen Rufbereitschaft, Zeitdruck und der nagenden WhatsApp-Nachricht vom Kunden um 20 Uhr eine echte Gratwanderung. Gerade für Berufseinsteiger, die den Spagat zwischen Lernstress und Privatleben noch üben, wird hier oft zu wenig hingeschaut. Mein Eindruck: Die Unternehmen, die flexible Arbeitszeitmodelle, Weiterbildung und echte Entwicklungschancen anbieten, sind auf dem besseren Weg. Aber es bleibt ein weiter.
Manchmal glaube ich, die Elektrotechnik ist ein bisschen wie ein gutes Uhrwerk – alles hängt zusammen, und wenn’s irgendwo hakt, ist der Meister plötzlich der Uhrmacher, Tröster und Troubleshooter in einem. Klar, der Alltag ist oft anstrengend, gelegentlich ernüchternd und nie glamourös. Aber der Mix aus Technik, Verantwortung und Kontakt zu echten Menschen – wenige Berufe bieten das in dieser Kombination. Wer also an seiner Entscheidung zweifelt, sollte sich fragen: Habe ich Lust, immer wieder Neues zu lernen? Kann ich mit Unsicherheiten, Tempo und Tücken umgehen – ohne den Humor zu verlieren? Für mich bleibt die Antwort trotz aller Ecken und Kanten: Ja, kann ich. Und würde es wieder tun.
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