Projektkoordinatorin / Projektkoordinator für den Ausbau der Photovoltaik (w/m/d)
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Energiegewinnung Jobs und Stellenangebote
Wer sich – ob frisch von der Ausbildung, nach dem Studium oder mitten in der beruflichen Sinnkrise – mit dem Gedanken anlegt, in die Energiegewinnung einzusteigen, landet unweigerlich auf einem weiten, manchmal auch windschiefen Feld. Was nach Zukunft und sauberem Gewissen klingt, ist in Wahrheit ein beachtliches Geflecht aus Stahlträgereinbau, Messprotokollen, Vorschriften, Wind und Wetter – manchmal im sprichwörtlichen, manchmal im übertragenen Sinne. Der „Energiegewinner“ (bitte diesen Titel besser nur mit Ironie genießen) ist heute gefragt wie nie: Nicht nur wegen Klimaschutz und geopolitischer Turbulenzen, sondern auch, weil in vielen Regionen schlichtweg das Personal fehlt. In meiner Werkstatterfahrung – ich stehe mittlerweile mehr mit ölverschmierten Händen auf wackeligen Leitern als mit Laptop im Homeoffice – begegnet mir immer wieder dieselbe Frage: Wie teuer ist der Einstieg? Und worauf kommt es wirklich an?
Was passiert eigentlich, wenn man sich auf ein Leben im Energiegewerbe einlässt? Die Bandbreite reicht von Windkraft-Technikern über Solarexperten bis hin zu Kraftwerks- oder Netz-Betrieblern. Ein typischer Tag wirkt selten lehrbuchmäßig: Man steht teils bei Null Grad auf der windigen Höhe einer Turbine, stapft eine Stunde durch den Matsch einer Baustelle oder gerät unverhofft in einen Techniker-Call aus irgendeinem Kontrollraum. Es gibt diese ruhigen Momente – plötzlich läuft alles, die Anzeigen bleiben grün, und keiner ruft „Störung!“. Dann wieder die Rasanz: Wetterumschwung, Notfall, ein Fehler im Steuerkreislauf, Hektik.
Die Digitalisierung hat auch hier Einzug gehalten. Sensorüberwachung, digitale Wartungsbuchungen, Fernmonitoring – vieles läuft heute per Tablet statt Klemmbrett. Immerhin: Wer Spaß an Fehlersuche hat, findet einen paradiesischen Tummelplatz. Aber der klassische Schraubenschlüssel? Liegt trotzdem nie fern. Papierkram, Sicherheitsunterweisungen, Berichte am Abend: Wer glaubt, das alles bestehe nur aus physischer Arbeit, irrt gewaltig. Am Ende ist Energiegewinnung ein Beruf mit gleichermaßen Kopf- wie Hand-Anteil. Ärgerlich dabei – manchmal fühlt es sich an, als wären zehn Prozent Alltag und neunzig Prozent Improvisation.
Was viele unterschätzen: Der Weg hinein ist weniger elitär, als manchem Lebenslaufberater lieb wäre. Klar, Vorbildung in Technik oder Elektrotechnik? Wird meist ausdrücklich verlangt. Doch die Branche ist bekannt dafür, auch Quereinsteigern mit den richtigen Grundlagen und, sagen wir mal, stabiler „Macher-Mentalität“ eine Chance zu geben. Gerade in Regionen mit vielen Wind- oder Solarfeldern sind Fachkräfte so gefragt, dass Betriebe – ob mittelständisch oder Konzern – mittlerweile teils schon auf die Straße gehen, um Leute anzusprechen (das ist jetzt kein Karnevalswitz).
In Ballungsräumen wie Ruhrgebiet, Hamburg oder Großstädten im Süden werden höhere Einstiegsqualifikationen verlangt, der Kampf um Wunschstellen ist hier spürbarer. Auf dem platten Land dagegen kann manchmal schon ein solider Abschluss als Elektriker oder Mechaniker plus ein bisschen Mut genügen, um ein ordentliches Gehalt zu sichern. Der Bewerbungsprozess selbst? Überraschend unbürokratisch – kein Wunder, denn wer wirklich motiviert ist und zeigt, dass er/sie sich nicht zu schade für Schmutz oder Schichtarbeit ist, hat meist bessere Karten als der Talent-Smoothie mit Blender-Lebenslauf. Das so als Tipp zwischen Tür und Angel.
Kommen wir zum vielen Tabu: Geld. Wer sich Spitzengehälter in der Startphase erwartet, den muss ich gleich auf den Boden zurückholen. Im Schnitt liegt der Bruttoeinstieg irgendwo zwischen 2.700 € und 3.300 € im Monat – je nach Spezialgebiet, Tarifbindung und Standort. Im süddeutschen Raum mit seinen Netzbetrieben und großen Solarparks darf’s auch ein bisschen mehr sein, im strukturschwächeren Osten oder auf dem Land wirkt das Gehalt eher mittelprächtig. Aber: Mit wachsender Erfahrung – etwa als Leitmonteur oder Verantwortlicher für komplexe Anlagen – lassen sich locker 4.000 € und mehr erzielen.
Die Verlockung, bei den großen Konzernen einzusteigen, ist nachvollziehbar. Dort gibt es Zusatzleistungen, bessere Schichtsysteme oder gezielte Weiterbildungen. Kleinere Betriebe zahlen oft weniger, doch locken mit Flexibilität oder persönlicherem Arbeitsumfeld. Nicht ganz unwichtig: Manche zahlen – unabhängig vom Tarif – Gefahren- oder Schmutzzulagen, die ins Gewicht fallen können. Aber „reich werden“? Eher nicht, dafür winkt aber – zumindest nach meinem Eindruck – eine der sichersten Felder am Arbeitsmarkt. Energie wird selten obsolet.
Mal ehrlich: Die Branche ist gerade am Kippen zwischen Aufbruch und Umbruch. Einerseits treiben Digitalisierung und Klimafragen massive Investitionen. Wer jetzt Kompetenz bei Solartechnik, Windkraft oder digitalen Wartungssystemen mitbringt, kann sich Arbeitsplätze fast aussuchen. Andererseits: Stressfaktor Wetter, Bereitschaftsdienste, wackelige Projektbudgets – das alles ist kein Zuckerschlecken. Manchmal fragt man sich morgens um fünf, warum ausgerechnet jetzt wieder ein Sturm tobt, während man am Mast steht.
Was zählt, ist Wachsamkeit für Veränderungen: Es braucht den Willen zur Weiterbildung, Flexibilität (Stichwort: Notfalleinsätze und neue Technologien), aber eben auch Durchhaltevermögen für Routine und Ungewissheit. Die Anforderungen in puncto Gesundheit, Belastbarkeit – und, ja, Humor! – sollte niemand unterschätzen. Work-Life-Balance? Ein zartes Pflänzchen, das ein paar Windstöße überstehen muss, aber mit wachsenden Erfahrungsjahren durchaus kräftiger wird. Wer gezielt nach familienfreundlichen Betrieben sucht, wird sogar fündig. Idealismus alleine bringt einen nicht weit, aber das Quäntchen Überzeugung für die Sache hilft – gerade dann, wenn mal wieder alles um einen herum stillsteht (außer dem Wind, der bleibt konstant).
Energiegewinnung ist ein Berufsfeld, das Menschen mit Lust auf Technik, Teamarbeit, Wetter, Verantwortung und einer gewissen Portion Abenteuergeist dauerhaft beschäftigen wird. Keine Branche zwischen Latte Macchiato und Kuschelgeld, sondern ein Bereich, in dem Anpacken zählt und der Wandel stets die erste Geige spielt. Wer bereit ist, Ärmel hochzukrempeln, gelegentlich über seltsame Schichtsysteme zu schimpfen und seinen Feierabend auch mal unter Hochspannungsmasten zu verbringen, findet hier eine ehrliche, oft unterschätzte Perspektive – geerdet, aber voller Möglichkeiten. Vielleicht ist genau das die größte Belohnung: Nicht der große Reichtum, aber die Gewissheit, gebraucht zu werden. Und das wächst bekanntlich nicht auf jedem Acker.
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