Teamleiter Elektriker - Wartung / Instandhaltung / Windenergie (m/w/d)
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Elektroniker Maschinen Antriebstechnik Jobs und Stellenangebote
Manche Berufe haben ein Image, das sie nicht so leicht abschütteln: Blaumann, Öl unter den Fingernägeln, Werkzeugkoffer in der Hand, irgendwo zwischen Industriehalle und Maschinenraum. Stimmt auch, zumindest teilweise. Wer als Elektroniker oder Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik unterwegs ist (die älteren Hasen erinnern sich noch an die genaue Bezeichnung vor der Neuordnung 2021), der kommt tatsächlich selten sauber nach Hause. Aber in diesen Tagen möchte ich einmal versuchen, hinter diese Klischees zu schauen und herauszufiltern, was den Job eigentlich wirklich ausmacht – und warum die Sache mit dem Schmutz beinahe zur Nebensache wird.
Die rein technische Aufgabenbeschreibung: Wartung, Instandsetzung und Installation von Maschinen, elektrischen Antrieben und deren Steuerungen. Klingt knochentrocken, oder? Aber die wahre Würze liegt im Alltag. Da schraubt man eben nicht nur einen Motor aus und wieder ein, sondern analysiert Fehlermeldungen, tüftelt mit kollegialer Hartnäckigkeit an komplexen Störungen und jongliert zwischen SPS-Steuerungen, Frequenzumrichtern und, ja, auch mal mit Handschlag und Humor, wenn’s wieder knarzt.
Mich fasziniert immer wieder, wie schnell im Alltag aus Theorie knallharte Praxis wird: Ob man das Relais nun im Kopf verstanden hat, ist das eine – aber wenn’s im Schaltschrank klappert, muss man schon wissen, was zu tun ist. Und ehrlich: Der Job ist näher an moderner Technik als die meisten denken. Digitalisierung ist kein Zukunftstrend, sondern längst Teil der Werkbank. Industrie 4.0, vernetzte Sensorik, Fernwartung – das ist manchmal Overhead, aber immer häufiger Alltag.
Bleiben wir beim Reizthema: Geld. Da herrscht, das muss man klar sagen, immer noch eine gewisse regionale Achterbahnfahrt. Wer in Bayern oder Baden-Württemberg ins Berufsleben startet, kann oft mit ein paar hundert € mehr rechnen als im Norden oder Osten. Überraschung? Wohl kaum. Trotzdem: Die Einstiegsgehälter sind im Vergleich zum reinen Handwerk obenauf, sofern man in der Industrie – also z. B. im Maschinenbau oder in der Automobilbranche – unterkommt.
Mein Tipp aus Alltagsbeobachtung: Tarifliche Betriebe bieten in der Regel solide, manchmal sogar richtig starke Startgehälter. Da kommt man mit 2.600 € bis 2.900 € brutto im Monat als Einsteiger oft besser weg als im kleinen Fachbetrieb um die Ecke. Wer ein bisschen Härte zeigt (Stichwort: Bereitschaftsdienst, Schichtarbeit), findet oft Extra-Zulagen obendrauf. Aber vorsichtig: Wer plant, Familie und geregelte Freizeit zu kombinieren, sollte mit genau diesen Zuschlägen nicht fest rechnen.
Manchmal treffe ich auf die Annahme, Elektroniker bräuchten vor allem handfeste Nerven und geschickte Hände. Quatsch – na ja, zumindest nicht nur. Um in dem Beruf nicht einfach zu „funktionieren“, sondern wirklich zu wachsen, braucht’s einen stabilen Mix: Analytisches Denken, den Mut, Neues zu lernen (und sei es ein Update der SPS), ein Verständnis für Zusammenhänge zwischen Mechanik und Elektrik – und, Hand aufs Herz, auch Geduld. Maschinen lügen nicht, aber sie reden eben auch nicht – also ist technisches Verständnis Trumpf, Neugier sowieso.
Was definitiv hilft, ist soziale Wendigkeit: Instandhaltung ist immer Teamarbeit. Wissen teilt man im Idealfall, Probleme ebenso. Und mit den „alten Hasen“ klarzukommen, gehört dazu – wie man das von jeder guten Werkstatt erwartet. Wer sich also für den Job interessiert, sollte sich fragen: Mag ich es, an Lösungen zu schrauben, auch wenn’s mal nicht sofort klappt? Kann ich mir vorstellen, in hektischen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren? Es ist kein Lehrbuchberuf, schon gar kein Platz für reine Theorie.
Angeblich herrscht überall Fachkräftemangel. Klingt nach Einladung zur Faulheit – ist es aber nicht. Gerade in der Maschinen- und Antriebstechnik suchen Unternehmen zwar händeringend, aber: Wer nur Dienst nach Vorschrift macht, bleibt ein austauschbares Rädchen. Spezialisierung ist Trumpf. Wer sich mit modernen Diagnosesystemen, digitalen Steuerungen und vielleicht noch Robotik befasst, ist plötzlich kein Lückenfüller mehr, sondern ein Joker im Betrieb.
Auffällig ist auch: Immer mehr Betriebe bieten Zusatzschulungen, ermöglichen den Weg zum Techniker oder Meister. Im besten Fall landet man später in der Instandhaltungsleitung oder in der technischen Projektbetreuung. Will sagen: Wer Ehrgeiz mitbringt, kann aufsteigen – Gläserne Decke? In vielen Betrieben eher eine Plexiglasscheibe, die mit etwas Nachdruck entfernt werden kann. Allerdings: Willen und Selbstinitiative werden selten von alleine gesehen, man muss sich schon bemerkbar machen.
Was viele unterschätzen: Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben kann im Bereich Maschinen- und Antriebstechnik zur echten Herausforderung werden. Schichtdienste, Rufbereitschaft, plötzlich knallende Störungen am Band – die werden selten nach Terminkalender gesteuert. Klar, Routine kehrt irgendwann ein, aber Flexibilität bleibt oberstes Gebot. Manchmal frage ich mich, ob das Modell „klassischer Achtstundentag“ hier nicht längst ausgedient hat.
Trotzdem: Es gibt auch Lichtblicke. Und zwar mehr, als viele denken. Moderne Betriebe investieren in betriebliche Gesundheitsförderung, bieten Freizeit-Ausgleich, fördern mobiles Arbeiten dort, wo es geht. Wer nicht mit Stress umzugehen weiß, wird sich schwertun – aber wer einen Sinn für Improvisation und Eigenverantwortung hat, profitiert von der Abwechslung und, ja, manchmal auch von der Kollegialität, die in kaum einem anderen Beruf so direkt spürbar ist wie hier.
Für Neu- und Quereinsteiger gilt: Der berühmte „perfekte Lebenslauf“? Eine schöne Idee, die spätestens beim ersten Maschinenstillstand ins Wanken gerät. Was viele Betriebe heute suchen, ist weniger das fehlerfreie Ausbildungszeugnis als der spürbare Wille zum Mitdenken. Deutsch auf B-Note, ein bisschen Eigenmotivation dazu – das reicht oft schon zum Fuß-in-der-Tür-Moment.
Mein – zugegeben persönlicher – Rat: Wer an Maschinen und Steuerungen Spaß hat, offen bleibt für Neues und sich nicht vor technischen Herausforderungen drückt, findet im Bereich Maschinen- und Antriebstechnik beste Startbedingungen. Wege gibt es genug: klassische Ausbildung, Umschulung oder die ungeliebte, aber immer wichtiger werdende Weiterbildung. Es braucht Mut zu Fehlern, die Bereitschaft zum zweiten Versuch – und gelegentliches Schulterzucken, wenn mal wieder ein Relais bockt. Am Ende zählt, was funktioniert, nicht was auf dem Zeugnis steht. Oder?
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