Elektroniker Betriebstechnik Montage / Störungsbeseitigung Energienetze (m/w/d)
Avacon Netz GmbHNienburg Weser
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Avacon Netz GmbHNiederdorla
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Elektromechaniker für Starkstrom Jobs und Stellenangebote
Kaum ein Beruf klingt zugleich so unscheinbar und so knisternd wie der des Elektromechanikers für Starkstrom. Für die einen ist das ein Job, der irgendwie mit „viel Strom“ zu tun hat und in Fabrikhallen zuhause ist. Für andere die Quintessenz einer Arbeit, in der technische Präzision und handfestes Zupacken keine Widersprüche sind – sondern Alltag. Aber wie sieht es wirklich aus, das Leben im spärlich besungenen Maschinenraum der Energieversorgung? Ein paar ehrliche Eindrücke von der Front, die unsere Lichter am Leuchten hält.
Wer morgens den Blaumann anzieht (wobei mittlerweile auch Schwarz, Grau oder Logo-Grün angesagt sein kann), der weiß: Routine ist relativ. Mal geht es zur Wartung von Schaltschränken, mal zu Notfalleinsätzen auf staubigen Industriearealen – und häufiger als einem lieb ist, sitzt man in Besprechungen, in denen das echte Problem immer noch unter Strom steht. Im Fokus stehen handwerkliche Arbeiten: Verdrahten, Prüfen, Fehler suchen, Reparieren. Dazu kommt ein waches Auge für Sicherheitsvorschriften – logisch, denn schon eine kleine Unachtsamkeit reicht, und das Wort „spannend“ bekommt eine ganz andere Konnotation. Manchmal fragt man sich, ob man jemals aufhört, den Geruch von Isolierband aus den Händen zu bekommen.
Zugangswege verlaufen meist über die klassische Ausbildung. Wer wechselt, bringt oft schon Erfahrung aus anderen elektro- oder metalltechnischen Berufen mit – Quereinsteiger sind kein seltener Anblick, sofern sie bereit sind, sich auf das dickwandige Vokabular der Starkstromtechnik einzulassen. Was unterschätzt wird: Neben fachlichem Know-how – Stromlaufpläne lesen, Messgeräte bedienen, Ursachenbingo spielen (von „es riecht komisch“ bis „hier geht nichts mehr“) – braucht’s vor allem einen soliden Charakter. Geduld für die zähen Fälle, Respekt vor der Technik und eine Portion Gelassenheit, wenn mal wieder irgendwer am anderen Ende der Anlage alles besser weiß. Kommunikation ist unterschätzt. Klar, nicht so flirrend wie die Elektronen, aber am Ende das, woran viele Projekte wirklich scheitern.
Jetzt Butter bei die Fische: Das Gehalt. Kein Thema am Stammtisch, aber eins, das entscheidet, ob die Miete in München oder Bitterfeld zum Abenteuer wird. Einstiegsgehälter – solide, aber selten spektakulär. In manchen Regionen reicht das für gesicherte Verhältnisse, in anderen muss man fast schon auf Nebenschicht hoffen oder suchen, wie es in der Energiewende weitergeht. Die Unterschiede? Krass, teilweise. Wer bei einem großen Energieanbieter, in der Industrie oder im Öffentlichen Dienst einsteigt, kommt meist auf andere Zahlen als in einem Handwerksbetrieb auf dem Land. Tarifbindung spielt eine Rolle, Zusatzleistungen ebenso. Was viele unterschätzen: Die Entwicklungsmöglichkeiten ab dem dritten oder vierten Berufsjahr. Wer bereit ist, mehr Verantwortung zu übernehmen – Schichtleiter, Spezialist für Steuerungstechnik, Prüftechniker – der kann nach ein paar Jahren den Sprung nach oben machen. Aber, klar, ganz von allein passiert da nichts.
Der große Elefant im Raum: Fachkräftemangel. In manchen Regionen kann man gefühlt jede Woche neu wählen, wo man als Elektromechaniker für Starkstrom anheuern will. Die Wirtschaft sucht händeringend, Energieunternehmen locken mit bunten Versprechen, und doch gibt es viele, die im Bewerbungsgespräch das Gefühl haben, nur eine Nummer zu sein. Woran liegt das? Vielleicht daran, dass der Beruf „irgendwie immer gebraucht wird“, während sich gleichzeitig kaum jemand so richtig für seine Details interessiert. Digitalisierung, Automatisierungsdruck und Nachhaltigkeit sorgen für neue Aufgabenfelder – Siemens S7, KNX, EMV – die Begriffe werden im Vorstellungsgespräch nicht mehr nur so eingestreut, damit es technisch klingt. Wer da nicht dranbleibt, wird schnell zu „alt“ für den Markt, selbst wenn er erst Mitte dreißig ist. Oder täusche ich mich da? Vielleicht. Aber die Zahl der Kollegen, die nach Weiterbildungen fast schon zu Consultants werden, wächst gefühlt Jahr für Jahr.
Bleibt noch die Frage: Wie lässt sich das alles unter einen Hut bringen? Die Wahrheit ist – geregelte Arbeitszeiten sind ein Privileg, das sich nicht alle gönnen können. Wer Bereitschaftsdienst hat, kennt das nervöse Piepen im Schlafzimmer. Mal ehrlich: Wer von uns träumt nicht hin und wieder davon, als reibungslos funktionierendes Bauteil im Werbeprospekt eines Großunternehmens verlustfrei durch den Berufsalltag zu schalten? Doch die Realität fragt selten nach Hochglanz. Dienst am Wochenende kommt vor, wie auch die kleinen Siege, wenn nach Stunden Arbeit eine Anlage wieder läuft und die Maschine surrt wie frisch geölt.
Was bleibt am Ende hängen? Wer den Weg in die Elektromechanik für Starkstrom wählt (oder sich neu positioniert), braucht mehr als technische Basics. Flexibilität, Neugierde, Widerstandsfähigkeit. Die Branche ist nicht die Bühne für Allüren, sondern für Pragmatiker. Aber genau darin liegt auch die Würze. Das Gefühl, ein unsichtbares Rückgrat der Industrie zu sein. Klar, nicht immer Applaus – aber sehr oft das gute Gefühl, wirklich gebraucht zu werden. Und wer sich weiterentwickelt, wird feststellen: Auch abseits der klassischen Werkbank gibt es mehr Gelegenheiten, Stromschlag und Lebensfreude unter einen Deckel zu bekommen, als die meisten ahnen.
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