Auszubildender Elektroniker für Betriebstechnik - Elektrische Energieversorgung (m/w/d)
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Elektrische Energieversorgung Jobs und Stellenangebote
Wer sich für einen Berufsweg in der elektrischen Energieversorgung entscheidet, landet selten durch Zufall hier. Es zieht die einen, weil Technik und Verantwortung sich selten so unmittelbar berühren. Andere wiederum folgen dem pragmatischen Lockruf einer Branche, die zwar wenig mit Glanz und Glamour lockt, dafür echten Bedarf hat – heute mehr denn je. Und doch: So viel sich am Stromverbrauch unserer Welt in den letzten Jahrzehnten geändert hat – die Arbeit „an der Quelle“ bleibt irgendwie immer ein eigener Kosmos. Ich bin nicht sicher, ob alle wissen, worauf sie sich einlassen. Ehrlich gesagt: Manchmal weiß ich es selbst nicht. Aber keine Sorge – das ist eher Antrieb als Warnung.
Erstens: Der Berufsbereich ist breit wie ein Fluss nach der Schneeschmelze. Von der Montage am Umspannwerk bis zum Leitrechner hinter brummender Serverklappe reicht das Spektrum. Da stehen Leute, die nach zwei Jahren Ausbildung SchÜtz und Relais ersetzen, Seite an Seite mit Technikerinnen, die Netzberechnungen machen, oder Ingenieure, die Knotenpunkte für erneuerbare Einspeisungen entwerfen. Und dann ist da noch der Service – Störungsbeseitigung um drei Uhr morgens? Gibt’s immer noch. Diensthandy inklusive. Wer einen Büroalltag mit vorhersehbarem Rhythmus sucht, gerät gelegentlich an die kurzen Enden der Freizeit. Aber: Es gibt sie, die Jobs mit geregelten Zeiten; vor allem in Verwaltung, Planung oder Qualitätssicherung. Aber man lügt sich was vor, wenn man denkt, Strom ist planbar wie Brotbacken.
Was muss man können, um hier zu bestehen? Klar, fundiertes Wissen in Elektrotechnik. Nichts gegen schnelle Problemlöser, aber Leichtsinn auf der Hochspannungsebene gehört zu den Rezepten, die nie gut ausgehen. Gleichzeitig – und das wird unterschätzt – braucht es Durchhaltevermögen. Kein Netzumbau läuft reibungslos, keine Schicht ist vor Überraschungen sicher. Wer gerne alles auswendig lernt, wird an Grenzen stoßen. Hier hilft eher, Fehler zu erkennen, Risiken einzuschätzen, ein Telefon in die Hand zu nehmen und im Team zu diskutieren. Interdisziplinäres Arbeiten? Alltag. Kommunikation, vorausschauendes Handeln, ein ganzes Arsenal an Soft Skills – das ist nicht nett, das ist überlebenswichtig. Und ein Detail, das kaum einer vorher zusagt: Routine gibt es, trotzdem bleibt Unsicherheit. Das macht den Beruf fordernd, aber auch nie ganz fad.
Okay, aber jetzt Butter bei die Fische – wie sieht’s mit dem Geld aus? Anfangs ein kleiner Schock: Die Einstiegsgehälter schwanken gerne wie die Spannung bei Starkwind. Die Unterschiede zwischen Ballungsraum und Provinz, zwischen kommunalem Betrieb und privater Gesellschaft sind beachtlich. Während manche Stadtwerke tariflich abgesichert locken und mit Zusatzleistungen (Urlaubsgeld, betriebliche Altersvorsorge, manchmal sogar Dienstwagen bei Bereitschaft) werben, kommen private Dienstleister gelegentlich nicht über das übliche Handwerker-Niveau hinaus – zumindest, solange Qualifikation und Erfahrung noch jung sind. „Wir zahlen leistungsgerecht“ kann alles und nichts bedeuten. Übrigens, die berüchtigten Nachtschichten oder Bereitschaftsdienste: Fluch und Segen, weil sie den Lohn kräftig nach oben kurbeln – oder nach unten, je nach Sichtweise. Ein Bekannter sagte mal: „Du wirst nicht reich, aber hungrig gehst du auch nicht ins Bett.“ Noch.
In Gesellschaft und Politik wird oft von akutem Fachkräftemangel gesprochen. Das stimmt, zumindest auf dem Papier: Netzbetreiber suchen Händeringend, und tatsächlich ziehen Energiewende, Digitalisierung des Netzes und steigender Strombedarf wie ein Magnet neues Personal an. Aber – ein großes Aber – die Anforderungen sind hoch. Wer in den Beruf einsteigt, muss Flexibilität zeigen. Projektzeiten sind hart; Umstiege auf neue Software, Lastverschiebung ins Homeoffice oder Außeneinsätze bei Wind und Wetter gehören dazu. Regionale Unterschiede? Oh ja – in Süddeutschland oder Städten mit großen Netz- und Kraftwerksbetreibern ist die Auswahl besser, in ländlichen Räumen findet man schneller einen festen Platz – sofern man bereit ist, sich auch mit Infrastrukturthemen jenseits des Stroms zu befassen. Mobilität ist Trumpf, auch im Kopf. Was mich erstaunt: Viele ältere Kolleginnen und Kollegen bleiben lange, aber sobald sie gehen, entstehen Lücken, die nicht mal eben zu stopfen sind. Die Aufstiegschancen? Durchaus vorhanden, gerade weil der Nachschub an qualifiziertem Nachwuchs stockt. Wer sich weiterbildet, etwa im Bereich Projektmanagement oder Netzplanung, findet offene Türen.
Ein Gedanke, der oft zu kurz kommt: Die Branche sieht nur auf den ersten Blick nach Routine aus. In Wahrheit schwappt die Welle der Digitalisierung längst durch die Betriebsräume. Fernsteuerbare Umspannwerke, intelligente Messsysteme, Cybersecurity, die das nächste große Thema ist – das Zauberwort heißt Flexibilität. Wer heute einsteigt, kann nicht warten, bis der Kollege mit dem Schraubendreher alles repariert oder der Netzmeister das Okay gibt. Selbstständigkeit, Lust am IT-Thema und (leider) Offenheit für permanente Weiterbildung sind Gold wert. Manchmal überfordert das, klar – aber ehrlich: Wer auf der Stelle bleibt, findet sich irgendwann im Abseits wieder. Parallel dazu wächst die gesellschaftliche Bedeutung: Energie ist plötzlich politisch, Klimaschutz und Versorgungssicherheit sind mehr als nur Schlagworte.
Wer jetzt den perfekten Karriereplan erwartet, wird vermutlich enttäuscht sein. Denn dieser Sektor lebt von seiner Dynamik – und davon, dass diejenigen, die bleiben, gerne mal das Unbequeme suchen. Es gibt wenig Berufe, in denen Verantwortungsgefühl und Technik so dicht beieinanderliegen. Und auch wenig Branchen, die so sehr von politischen, wirtschaftlichen und technischen Umbrüchen geprägt werden. Ist das für jeden etwas? Nein – aber für viele mehr, als man denkt. Wer bereit ist, sich einzubringen, die eigenen Nerven und Neugier regelmäßig zu testen und keine Angst hat vor wankenden Sicherheiten, wird in der elektrischen Energieversorgung mehr finden als nur einen Job. Manchmal, mit etwas Glück, sogar einen Sinn.
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