Duales Studium Elektrotechnik - Elektrische Energietechnik
Drees & Sommer SEStuttgart, Frankfurt
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elektrische Energietechnik Jobs und Stellenangebote
Was hat mich nur geritten? Vielleicht diese klammheimliche Lust, an ganz großen Dingen zu drehen: Stromnetze, Energieflüsse, Anlagen, die wie gestrandete Ungeheuer zwischen Hochhäusern kauern. Elektrische Energietechnik – ein Berufsfeld, breiter als jede Überlandleitung und voller Spannung, im Wortsinn. Aber auch ein Feld, bei dem ich anfangs nicht wusste, was mich eigentlich erwartet. Für viele Berufseinsteiger:innen, Wechselwillige oder Jobsuchende ist das Gefühl ähnlich. Man steht am Rand, spürt das Brummen in der Luft. Soll man springen?
Alltag? Da gibt's nicht das eine, starre Bild. Mal pult man an Schaltschrankverschaltungen, mal sitzt man zwischen Störcodes und Ablaufplänen, dann wieder geht's raus zum Trafotausch im Regen. Jeder Tag ein neues Puzzle – aber eines, bei dem man die Regeln selbst bestimmen muss. Was viele nicht sehen: Wer in die Energietechnik einsteigt, muss nicht nur technisch fit, sondern auch unvorhersehbar flexibel sein. Plötzliche Systemausfälle, Kunden am Telefon, TÜV im Nacken, dann wieder die ewige Fehlersuche mit Kaffee und Kaltduschen.
Die Einsatzorte? Breit gefächert. Energieversorger, Stadtwerke, Industrieanlagen, Bauunternehmen, Mittelständler. Mal ist es Hochspannung, dann wieder Photovoltaik auf dem Dorfdach oder Ladesäulen am Supermarkt. Vor Ort, im Büro, irgendwo dazwischen. Manchmal auch bis abends, wenn mal wieder „dringend“ irgendwo ein Schütz klackert.
Ich hab es erlebt: Man kann noch so gut rechnen, planen, schätzen – irgendwas kommt immer anders. Und genau das ist (leider oder zum Glück) Teil des Deals.
Zum Einstieg gibt’s natürlich die klassische Schiene: Ausbildung zum Elektroniker (für Energie- und Gebäudetechnik, Automatisierung, Betriebstechnik). Wer ein paar Runden mehr auf dem Tacho hat, landet als Techniker, Meister oder – für Ambitionierte – als Ingenieur. Und ja, Papier zählt hier; aber Überraschung: Es sind oft nicht die besten Noten, sondern die, die improvisieren und es trotzdem sicher machen können.
Stichwort Umstieg: Wer von außen kommt, sei es vom Handwerk, aus der Industrie oder sogar aus dem IT-Bereich, braucht Lernbereitschaft – und nicht wenig Frustrationstoleranz. Digitalisierung? Klingt erstmal schick, aber viele Betriebe sind irgendwo zwischen handschriftlichem Protokoll und IoT getriebenem Anlagenmonitoring stecken geblieben. Wer da Brücken bauen kann, der hat plötzlich Argumente, die Personaler hören wollen.
Womit punkten? Technisches Verständnis, ein wacher Blick fürs Machbare, Kommunikationsfähigkeiten (ja, echt) – und ein gerüttelt Maß Selbstironie, sollte der dritte Versuch zur Inbetriebnahme wieder im qualmenden Versuchsaufbau enden. Ganz ehrlich: Theorie ist das eine, echte Nerven behält, wer im Feld auch mal improvisiert.
Jetzt zum Thema, das eh immer brennt: Gehalt. Wie hoch steigt der Saft, wenn man einsteigt? Regional und branchenabhängig – kein Wunder, wie überall im Handwerk und technischen Bereich. Im Süden und in Ballungsräumen (Stuttgart, München, Rhein-Main – you name it) ist mehr zu holen als auf dem platten Land. Einstiegsgehälter? Die Spanne kann ernüchternd wirken. Wer gerade frisch aus der Ausbildung kommt, findet sich meist um die 2.500 € bis 3.000 € brutto. In Industriebetrieben und bei Netzbetreibern kommt man auch mal drüber, vor allem mit Zusatzqualifikationen – Meister, Techniker, Spezialzertifikate.
Nach oben ist offiziell noch Luft. Praktisch? Abhängig von Arbeitgeber, Branche und dem eigenen Willen zur Verantwortung. Wer Schaltberechtigungen, Sonderaufgaben oder Teamleitung übernimmt, kann auch deutlich jenseits der 4.000 €er-Marke landen. Aber Vorsicht: Der Weg dorthin verlangt mehr als nur die Bereitschaft zu Überstunden – es ist ein Mix aus Erfahrung, Standhaftigkeit gegenüber Bürokratie sowie dem gelegentlichen Fitnesstraining am Schreibtischstuhl.
Was viele unterschätzen: Die Branche ist hungrig nach Fachkräften – vor allem nach solchen, die sich nicht vor Veränderungen drücken. Nicht überall stehen die Schlange, aber im Graubereich zwischen Altgesell und Jungingenieur gibt es Chancen, die in anderen Berufen längst vertrocknet wären. Wer bereit ist, regional flexibel zu sein, findet nahezu überall Lücken, die nach fähigen Leuten schreien.
Was einen umtreibt: Die Versprechen von Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Smart Energy sind überall. Aber wenn ich ehrlich bin: Der Arbeitsalltag hängt oft immer noch zwischen Papierberichten und feinstem Kabelsalat. Trotzdem: Die Energiebranche steht Kopf, angetrieben von Energiewende, steigenden Anforderungen an Netze und Speichersysteme sowie dem politischen Druck, endlich Technologie und Alltag zu versöhnen.
Wer heute einsteigt, landet inmitten tiefgreifender Umbrüche. Solar und Wind sind keine Nischen mehr, Wärmepumpen boomen so sehr, dass Teile knapp werden, und Ladeinfrastruktur wird von Sackgassen- zu Hauptstraße. Kurz: Kaum ein Berufsfeld, das gerade derart aufgeladen ist. Wer sich auf neue Technologien einlässt und Lust hat, die alten Geflechte mit frischem Geist anzugehen, wird gebraucht. Und vielleicht – nur vielleicht – bleibt es dabei nicht aus, sich zwischendurch mit älteren Kollegen beim Thema „früher war alles besser“ thermisch zu reiben.
Bauen wir keinen Sandkasten: Der Beruf fordert. Wer auf geregelte Bürozeiten pocht, wird ernüchtert schlucken – Störungen halten sich weder an Uhrzeiten noch an Feiertage. Rufbereitschaft gehört oft dazu, gerade im Netzbetrieb oder bei Versorgern. Aber: Mit wachsender Erfahrung (und Marktwert) lassen sich bessere Konditionen heraushandeln. Ich erleb’s immer wieder: Im Team wächst ein Zusammenhalt – die Solidarität, nachts gemeinsam auf Fehlersuche zu gehen, verbindet.
Wer clever agiert, findet zudem Nischen: Beratung, Planung, Digitalisierungsthemen bieten flexiblere Arbeitsmodelle als Schicht und Störungsdienst. Am Ende ist die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben so variabel wie das Stromnetz selbst – mal unter Volllast, mal mit ruhigen Phasen.
Was bleibt? Ein Berufsfeld, das alles nervt – und alles bieten kann. Wer einsteigt, findet keinen Perfektions-Highway vor, sondern eine Baustelle mit Wachstumschancen. Die Anforderungen sind hoch, ja. Aber gerade für Umsteiger:innen und Berufseinsteiger:innen heißt das auch: Nirgends ist der Sprung nach oben so offen wie zwischen Schaltschrank, Laptop und Baustellenkaffee. Kurz gesagt: Wer da mitzieht, macht die Branche heller.
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