Duales Studium Elektrotechnik und Informationstechnik (B.Eng) Studienrichtung: Elektrische Energietechnik oder Energie- und Umwelttechnik
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Elektrische Energiesystemtechnik Jobs und Stellenangebote
Energiewende, Digitalisierung, Netzausbau – was immer in den Medien als große Schlagzeile daherkommt, landet früher oder später auf dem Tisch eines Technikers oder einer Technikerin im Bereich der elektrischen Energiesystemtechnik. Ein Berufsfeld, zu dem die meisten auf Partys keine ganz genauen Vorstellungen haben („Machst du da was mit Solaranlagen?“), das aber im technischen Getriebe der heutigen Gesellschaft eine so zentrale Rolle spielt, dass selbst Polit-Talkshows nicht mehr an ihm vorbeikommen. Ich weiß aus eigener Erfahrung: Dieses Feld ist irgendwo zwischen Kabelsalat und Krisenmanagement angesiedelt – und selten langweilig.
Wer frisch in die elektrische Energiesystemtechnik einsteigt, merkt schnell: Die berühmte Routine? Die existiert, allerdings nie so, wie man sie sich vorstellt. Klar, klassische Tätigkeiten wie das Überwachen von Schaltanlagen, das Planen von Netzinfrastruktur oder das Einbinden erneuerbarer Energien ins bestehende Stromnetz stehen regelmäßig auf der Agenda. Aber der Tag kann auch ganz anders verlaufen. Die Fehlermeldung im Umspannwerk taucht immer dann auf, wenn der Kalender eigentlich nur „Papierkram“ vorsieht. Oder plötzlich steht da der Chef und fragt, ob man eben Zeit für eine Störung im Mittelspannungsnetz hat – inklusive spontaner Anreise durch den Feierabendverkehr.
Manchmal ist’s ein Zahlenpuzzle am Bildschirm, manchmal knallt’s im Schaltraum. Der Spagat zwischen handfester Montagearbeit und der Welt der Simulationstools ist Alltag. Und wer glaubt, dass elektrische Energiesystemtechnik nur was für Schreibtischtäter oder Bauchladen-Elektriker ist: Falsch gedacht. Der Beruf verlangt beides – technisches Feingespür und die Gabe, Menschen zu erklären, warum die Kaffeemaschine im Großraumbüro jetzt Pause macht, weil der Generator gerade wichtiger ist.
Die Einsteiger:innen fragen sich oft: Was muss ich können? Klar, eine abgeschlossene technische Ausbildung oder ein entsprechender Abschluss an einer Fachschule sind gesetzt. Ohne die Basics in Elektrotechnik, Messtechnik, Schutztechnik – keine Chance. Wer etwas extra bieten möchte, sollte sich auch mit Automatisierungstechnik oder IT auskennen, denn das Netz wird smarter und verlangt nach mehr als nur Grundwissen mit Leitungsschutzschaltern.
Aber hier kommt das, was viele unterschätzen: Persönliche Stärken und Soft Skills werden immer wichtiger. Störungsdienst am Samstagabend? Da braucht’s Nerven – und ein Telefon, das nicht ständig stummgeschaltet ist. Teamarbeit ist kein leeres Wort, denn die wenigsten Probleme lassen sich allein lösen. Und Eigenverantwortung? Pflicht, nicht Kür. Manchmal entscheidet man unter Druck, mit wenig Info – und hat die Verantwortung für mehrere tausend Haushalte. Macht man da Fehler, ist das kein kleiner Schönheitsfehler, sondern zieht schnell Kreise.
Ein Tipp aus eigener Perspektive: Wer im Bewerbungsgespräch erzählen kann, wie er (oder sie) mal nachts eine Anlage ans Netz gebracht oder einen Fehler abgefangen hat, sammelt Pluspunkte. Reine Papierqualifikation reicht selten. Vielleicht ist das auch gut so.
Jetzt kommen wir zum Punkt, der viele ein bisschen nervös macht: Die Sache mit dem Gehalt. Statt Glaskugel hier mal Praxiseinschätzung. Der Verdienst schwankt enorm – je nachdem, ob man beim städtischen Netzbetreiber, im überregionalen Übertragungsnetz oder als Dienstleister in der Projektabwicklung arbeitet. Einstiegsgehälter liegen oft irgendwo zwischen „okay, ich kann die Miete zahlen“ und „wow, ich muss zur Steuerberatung“. In Großstädten manchmal ein bisschen mehr, auf dem Land oft stabiler – zumindest was die Beschäftigung angeht.
Was viele übersehen: Der Unterschied macht nicht nur die Region, sondern auch die Sparte. Wer an der Schnittstelle zur IT oder im Bereich erneuerbare Energien arbeitet, landet nicht selten höher als in klassischen Versorgungsunternehmen. Und dann noch die Tarifbindung – da geht oft mehr, wenn man nicht bei einem von den vielen Outsourcing-Dienstleistern landet. Überstunden? Ja, kommen vor. Ob das dann extra vergütet wird oder im Bereitschaftsdienst untergeht – Verhandlungssache. Ich kann jedem nur raten: Beim Bewerbungsgespräch nicht drumherum reden. Und nie die Zulagen für Schicht- und Bereitschaftsdienste vergessen – die machen manchmal den Unterschied zwischen „so lala“ und „eigentlich voll okay“.
Die Buzzwords geistern überall herum: Energiewende, Smart Grids, Sektorenkopplung. Aber was heißt das für die eigene Laufbahn? Tatsächlich: Die Branche hungert förmlich nach guten Leuten. Hat man erst ein paar Jahre Erfahrung gesammelt, stehen die Türen offen – nach oben, zur Seite, manchmal auch quer durch den Garten. Technikerleitungsfunktionen, Projektsteuerung, Einstieg in die Planung – alles denkbar. Wer mag, kann das Spielfeld wechseln: von der klassischen Versorgung zum Hersteller, zu Beratungsfirmen, oder sogar in Behörden und Verbände.
Weiterbildung ist dabei kein selbstreferenzielles Beschäftigungsprogramm, sondern echtes Karrieresprungbrett. Zum Beispiel in Themenfeldern wie Digitalisierung, Energiemanagement oder Elektromobilität. Online-Kurse, Zertifikate, berufsbegleitendes Studium – es gibt unendlich viele Varianten. Aber ehrlich gesagt: Nicht jedes Weiterbildungsangebot hält, was es verspricht. Ein bisschen Skepsis im Bauch schadet bei der Wahl nicht. (Ich habe selbst schon glitzernde Angebote gesehen, bei denen man sich fragt, ob das mehr ist als nur eine PowerPoint-Präsentation mit Zertifikat.)
Fachkräftemangel – das Wort taucht inflationär auf, hat aber in der elektrischen Energiesystemtechnik echten Kern. Immer mehr Azubis und Jung-Fachleute werden gesucht. Wer flexibel ist, landet schnell einen guten Job, erst recht, wenn man bereit ist, auch mal die bekannte Komfortzone zu verlassen – sprich: nicht auf die eine Stadt oder den Traumarbeitgeber versteifen.
Was das Leben außerhalb des Umspannwerks betrifft: Die Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben ist ein viel bemühtes Versprechen. Die Wirklichkeit? Kommt drauf an. Schicht- und Bereitschaftsdienste sind keine Einhörner, sondern Alltag, gerade in den Netzbetrieben. Für Familienmenschen nicht immer optimal. Dafür gibt es Ausgleichstage, tarifliche Sonderleistungen und gelegentlich einen Hauch Kollegialität, der vieles wieder gutmacht. Und: Flexibles Arbeiten nimmt zu, vor allem bei Planung und IT-nahen Aufgaben. Wer also klare Prioritäten setzt und bereit ist, ab und zu Kompromisse zu machen – der findet meist seinen Rhythmus.
Manchmal frage ich mich, wie viele Menschen wohl morgens aufstehen und nicht ahnen, dass sie gerade auf eine ganze Brigade an Energietechnikern bauen, die im Hintergrund arbeiten. Scherzhaft sage ich oft: Wir sind so unsichtbar wie Sauerstoff – merkt erst jemand, wenn’s fehlt. Ob als Berufseinsteiger oder alter Hase: Elektrische Energiesystemtechnik bleibt ein Feld mit Herzschlag. Wer technische Herausforderungen mag, gerne lösungsorientiert im Getümmel agiert und den Spagat zwischen Alltag und Dynamik nicht scheut – der ist hier genau richtig. Die Zeiten ändern sich. Der Bedarf bleibt. Keine schlechte Ausgangsbasis, finde ich.
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