Auszubildender Elektroniker für Betriebstechnik - Elektrische Energieversorgung (m/w/d)
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Elektrische Betriebstechnik Jobs und Stellenangebote
Wie kommt man eigentlich dazu, sich freiwillig mit elektrischer Betriebstechnik zu beschäftigen? Manche stolpern direkt nach der Schule hinein, andere schlagen nach Jahren im Job einen neuen Weg ein. Mich interessiert vor allem: Warum bleiben so viele? Und warum zögern andere, obwohl der Markt doch – können wir ehrlich sein – nach uns ruft wie die Feuerwehr nach neuen Löschfahrzeugen?
Trotz all der blendenden Prospekte: Elektrische Betriebstechnik startet selten glamourös. Wer Bilder von Hightech-Leitzentralen mit Bildschirmen wie im Science-Fiction-Film erwartet, erlebt manchmal erstmal die knarzende Realität einer Produktionshalle – irgendwo zwischen Staub, Öl und gelegentlich auch Altbaugerüchen. Stattdessen geht’s im Alltag oft um die Verkabelung einer neuen Fertigungslinie, die Wartung großer Motoren oder das Überwachen komplexer Energieverteilungen. Klingt unspektakulär? Kommt drauf an. Ich fand schon immer: Der Moment, wenn nach langen Kabelzügen endlich ein ganzer Anlagenbereich wieder hochfährt, ist eine Mischung aus Stolz, Erleichterung und – ja, manchmal schlicht Dankbarkeit, dass man den letzten Planungsfehler doch noch verhindert hat.
Klar, Routinearbeiten gehören dazu. Doch die Mischung macht’s: Es kann morgens das Einlesen von Steuerungssoftware und nachmittags die Fehlersuche im Schutzschrank sein. Wer monotone Tätigkeiten erträgt wie ein Zen-Mönch, fühlt sich hier vermutlich wohler als der Sprintsüchtige. Aber: Mit der zunehmenden Digitalisierung verschiebt sich das Anforderungsprofil. Früher hieß’s: „Schraubendreher raus, Stecker rein.“ Heute? Softwarepatches, Anlagenmonitoring und Fernwartung sind keine Fremdwörter mehr, sondern Teil der Jobbeschreibung.
Es ist leicht, sich von den Listen an erforderlichen Kenntnissen abschrecken zu lassen. Wer liest nicht mit Schweißperlen auf der Stirn, was alles „unbedingt“ beherrscht werden soll: SPS-Programmierung, Messtechnik, Prozessautomatisierung, Gebäudetechnik, Regelungstechnik ... Moment mal, alles gleichzeitig? Wohl kaum, aber ein bisschen breit sollte das Fundament schon sein. Ich sage immer: Nicht das Zertifikat bringt die Türen zum Aufgehen, sondern der situationsbedingte Griff ins Werkzeugregal – mal handfest, mal digital.
Was viele unterschätzen: Geduld und Beharrlichkeit. Wer bei der Fehlersuche nach dem ersten Widerstand entnervt die Flinte ins Korn wirft, der wird wenig Glück haben. Kommunikative Stärke ist ebenfalls ein Punkt – klingt nach Bewerbungsprosa, hilft aber enorm, wenn’s zwischen Produktion, Wartung und Schichtleitung menschelt. Und auch Flexibilität: Unregelmäßige Arbeitszeiten, spontane Störungen, überraschende Nachfragen einer Werkleitung – alles dabei. Wer sich hier ein stures „Das war aber so nicht geplant“ angewöhnt hat, wird schnell eines Besseren belehrt.
Ah, das Gehalt. Die einen reden so wenig darüber wie über das Passwort vom WLAN, die anderen erwarten Wunder. Realistisch betrachtet: Der Einstieg ist solider Durchschnitt, aber keine Goldgrube. Warum jammern trotzdem so viele? Es gibt tatsächlich deutliche regionale Schwankungen – nicht nur zwischen München und Magdeburg, sondern sogar innerhalb einzelner Branchenzweige. In Automobil standortnah lässt sich’s besser verdienen als im kleinen Rechenzentrum um die Ecke. Und ganz ehrlich: Die besten Sprünge machen meist diejenigen, die entweder wechselbereit sind oder sich kontinuierlich weiterqualifizieren. Wer stehen bleibt, verdient irgendwann eben auch nur noch mit Routine – und die zahlt traditionell nicht am besten.
Was ich immer wieder beobachte: Die Spreizung zwischen den Betrieben ist massiv. Manche locken mit Zuschlägen, Schichtzulagen und (angeblich) endlosen Entwicklungsmöglichkeiten. Andere? Bleiben beim Einstiegslohn stehen, als sei 2010 nie vergangen. Da hilft nur: Offen nachfragen, verhandeln – und beim Wort „Tarif“ nicht immer gleich auf Durchzug schalten. Der Markt ist gerade, mal vorsichtig gesagt, ziemlich hungrig – also keine falsche Zurückhaltung.
All die vollmundigen Reden zum „Fachkräftemangel“ stimmen ja. Schön wär’s, wenn sich das sofort im Arbeitsalltag niederschlagen würde, aber das Gefühl, systemrelevant zu sein, stellt sich manchmal erst ein, wenn im Betrieb die Kolleginnen ausfallen und man plötzlich doppelt so viel Verantwortung auf dem Tisch hat. Nicht zu vergessen: Die Digitalisierung krempelt die Arbeitswelt um, wie es vor zehn Jahren kaum jemand für möglich gehalten hätte. Maschinen werden „smarter“, Datenauswertung hält Einzug selbst in der Instandhaltung. Manchmal frage ich mich, wie mein Großvater – er war Schlosser, mit Kabeln hatte er es nicht so – auf heutige Wartungsroutinen reagieren würde.
Der Markt fordert vieles: technische Anpassungsfähigkeit, Weiterbildung, digitale Grundkenntnisse. Gleichzeitig gibt es eine Renaissance der klassischen Tugenden – Verlässlichkeit, sorgfältige Fehlersuche, ein gewisses Maß Pragmatismus. Und ein Tipp von mir: Wer bei all dem Wandel den roten Faden verliert, sollte einen Gang zurückschalten, mal auf den analogen Plan zurückgreifen. Manchmal löst sich der modernste Anlagenstau eben nicht per Knopfdruck – sondern per klassischer Fehlerskizze auf Papier, Oldschool.
Sollte man also einsteigen oder wechseln? Sicher, die Technik ist manchmal sperrig. Ja, Nachtschichten können anstrengend sein, und die Vereinbarkeit von Familie, Hobbies und Schichtplan fühlt sich gelegentlich an wie ein Jonglier-Act auf wackligen Drahtseilen. Aber: Es locken viele Möglichkeiten – sei es im Mittelstand, in Großbetrieben oder als Troubleshooting-Expert:in im Anlagenbau.
Entscheidend scheint mir: Selbstkritik bewahren, sich an kleine Erfolge erinnern und, trotz aller elektromagnetischen Felder, Haltung bewahren. Die Branche braucht keine perfekten Lebensläufe, sondern Leute, die auch mal widerborstig sind. Wer sich von Zertifikate-Dschungel und Worthülsen nicht abschrecken lässt, kann in der elektrischen Betriebstechnik nicht nur solide arbeiten, sondern auch Spielraum für Entwicklung und – ja, warum nicht – für persönliche Erfüllung finden. Vielleicht nicht immer laut, meistens irgendwo im Hintergrund. Aber genau das ist ja das eigentlich Reizvolle. Oder?
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