Elektriker für Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d)
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Elektriker/in Jobs und Stellenangebote
Manchmal, mitten in einem Rohbau, habe ich mich schon gefragt: Was hätte ich werden sollen, wenn nicht Elektriker? Irgendwas mit weniger Kriecherei auf dem Boden, weniger staubigen Kabelschächten. Und doch bleibe ich dabei – aus gutem Grund. Denn kaum ein anderer Berufsbereich bleibt so stabil relevant und gleichzeitig so im Wandel wie dieser. Wer überlegt, den Sprung zu wagen, sollte aber wissen: Elektriker sein heißt nicht nur Strippenziehen. Es ist ein ständiges Austarieren zwischen Routine, plötzlichen Störungen und den großen Umwälzungen im Hintergrund.
Die Wahrheit ist: Der klassische Arbeitstag wechselt irgendwo zwischen Altbau-Nostalgie und Hightech-Moderne. Auf der einen Seite knarzt es in Treppenhäusern älterer Mietshäuser, wo man mit viel Geduld alte Kabel erneuert. Auf der anderen? Steckst du knietief in intelligenten Systemen, Smart Home, Solar und Ladesäulen für E-Autos. Manche Fachkräfte lieben diese Vielseitigkeit, andere könnten darauf verzichten. Unterschätzen darf man das Breitenwissen nicht – so ein typischer "Haus-Elektriker" muss mittlerweile viel mehr können als vor zehn, zwanzig Jahren. Zunehmend gehört das Programmieren von Anlagen und das Verstehen von Netzwerktechnik dazu. Wer stattdessen auf Routine, klare Handgriffe und Beständigkeit hofft, wird manchmal überrascht: Kein Tag wie der andere, jedenfalls selten.
Lassen wir die goldenen Lehrjahre kurz beiseite. Ja, ohne eine abgeschlossene Berufsausbildung läuft nichts – das ist gesetzt. Aber mal ehrlich: Viel entscheidender als jede Note ist die Kombination aus Pragmatismus, Improvisationstalent und der Fähigkeit, einen kühlen Kopf zu bewahren, wenn der Großkunde gegen Feierabend anruft, weil irgendwo der Strom ausgefallen ist. "Multitasking light" könnte man das nennen, oder? Dazu kommt: Ein gutes Auge fürs Detail (ließ schon so manches Mal einen Brand verhindern!), Freude am eigenständigen Arbeiten im Team, und – das höre ich immer wieder – die Bereitschaft, auch mal zuzugeben, wenn etwas nicht aufs erste Mal klappt. Manche sagen, Elektriker:innen seien die wahren Vermittler zwischen altem Handwerk und digitaler Zukunft. Vielleicht ist das nicht übertrieben.
Hand aufs Herz: Über Geld spricht man ungern, aber wer den Beruf in Erwägung zieht, will wissen, was am Monatsende übrig bleibt. Tja – hier gilt: Es kommt darauf an, und zwar mehr, als einem lieb ist. Im Osten Deutschlands liegt der tarifliche Einstiegslohn teils deutlich unter dem, was im Westen gezahlt wird. Zwischen 2.200 € und 3.000 € brutto monatlich zum Einstieg sind üblich, mal mehr, mal weniger. Gerade in Städten mit hoher Nachfrage, in bestimmten Branchen (Industrie, Energieversorgung) oder bei Spezialkenntnissen kann es aber schnell mehr werden. Wechselwillige, die bereit sind, für große Bauprojekte oder spezialisierte Betriebe zu pendeln, profitieren noch stärker. Und mit jeder Weiterbildung, sei es auf dem Weg Richtung Techniker, Meister oder in Richtung spezieller Sicherheitstechnik, öffnet sich nicht nur das Erfahrungskonto – sondern auch das Gehaltsschäppchen noch ein Stück weiter. Aber: Gehaltsangaben sind Momentaufnahmen. Die Marktlage, regionale Unterschiede, Tarifverhandlungen und – mal ehrlich – auch das persönliche Verhandlungsgeschick können einiges in beide Richtungen verschieben.
Es kursiert das Gerücht, Elektriker hätten es am Arbeitsmarkt leicht. Falsch ist das nicht. Der Fachkräftemangel sorgt für eine Situation, in der sich viele Betriebe gegenseitig das Personal abwerben. Aber: Wer glaubt, ein Berufsleben lang auf dem alten Wissen zu surfen, täuscht sich gewaltig. Schon der Umstieg auf erneuerbare Energien, Digitalisierung im Gebäudesektor oder die Sicherheitsanforderungen moderner Anlagen erfordern stete Lernbereitschaft. Von der klassischen Gesellenprüfung zum Techniker, Meister oder gar zum Studium elektrotechnischer Fachrichtungen – es gibt unzählige Wege, sich zu spezialisieren oder aufzusteigen. Immer öfter übernehmen Elektriker:innen sogar koordinierende Aufgaben in Projektteams, bei der Bauleitung oder in der Schulung anderer. Ich kenne Leute, die haben sich auf Photovoltaikanlagen spezialisiert. Die verdienen heute kein schlechtes Geld – und sind echte Experten für einen Zukunftsmarkt, der gerade erst an Fahrt gewinnt. Aber klar: Die Bereitschaft, immer wieder neu zu lernen, bleibt Voraussetzung. Sonst ist der Karriere-Booster schnell ausgesteckt.
Dass qualifizierte Elektriker:innen händeringend gesucht werden, ist kein Geheimnis. Große Städte, das Umland prosperierender Regionen, aber auch ländliche Gebiete mit boomender Energiewende bieten mehr als genug Jobs – so viele, dass Handwerker oft Angebote ablehnen müssen. Verlockend? Sicher. Aber eines wird oft unter den Teppich gekehrt: Die Arbeitszeiten schwanken, Überstunden sind vielerorts noch immer lieber Standard als Ausnahme, und Baustellen richten sich selten nach Kita-Öffnungszeiten oder dem Wunsch nach Teilzeitarbeit. Aber: Wer Nischen findet – etwa durch Spezialisierung auf Gebäudetechnik, auf Sicherheitsanlagen oder dezentrale Energieversorgung – kann sich gestalterischer und familienfreundlicher umstellen, als man denkt. Digitalisierung hilft dabei sogar, Prozesse effizienter, flexibler zu gestalten. Healthy Work-Life-Balance? Kommt auf den Betrieb, die Region und auf das persönliche Standing an. Trotzdem: Viele schätzen genau diese Abwechslung. Und, Hand aufs Herz, der Stolz, wenn am Ende „das Licht angeht“, der ist durch nichts zu ersetzen.
Wer nach einer Branche sucht, in der sich Tradition und Innovation nicht ausschließen, sondern gegenseitig elektrisieren, ist im Elektrohandwerk goldrichtig. Aber unterschätzt nicht, wie sehr euch der Wandel fordert – technisch, menschlich, im Alltag. Mein Eindruck: Der Beruf ist nichts für notorische Bequemlichkeitsfreunde, aber ein Heimathafen für alle, die gerne jeden Tag die Herausforderung suchen. Ist das alles wert? Ich weiß es für mich. Die Entscheidung, ob ihr euch aufs nächste Dach wagt oder doch lieber warten wollt – die kann euch niemand abnehmen. Vielleicht ist es auch genau das, was den Beruf so besonders macht.
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