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Betriebswirt Bauwirtschaft Jobs und Stellenangebote
Wer sich als Betriebswirt oder Betriebswirtin (FH) in die Bauwirtschaft wagt – klassisch als „Zauberer mit Excel-Tabelle und Baustellenhelm“ belächelt –, steht vor einer Realität, die weitaus ambivalenter ausfällt, als es die gewöhnlichen Broschüren suggerieren. Nein, man jongliert nicht einfach nur mit Angeboten und Rechnungsläufen. Und ganz sicher hat man im Alltag viel häufiger Betonstaub an den Schuhen als Schmieröl am Hemdkragen. Fast hätte ich selbst bei meinem Berufseinstieg gedacht: „Ach, Bürokrat mit Baubezug – wie schwer kann das schon sein?“ Doch dann – die erste Kostenexplosion, ein Bauherr mit Geduld wie ein Sack Flöhe, gefolgt von der Feststellung, dass in dieser Branche bis heute gefühlte 60 Prozent per Telefon geregelt werden. Wer was anderes erwartet, den möchte ich vorwarnen: Baustellenromantik trifft auf Kalkulation – und das an manchem Tag gleichzeitig.
Ein typischer Arbeitstag? Gibt es nicht. Heute Abstimmung mit Auftraggebern und Architekten (Stichwort: Wer plant, zahlt, verantwortet?) – morgen Umsatzprognosen und die Frage: Warum stimmt die Kalkulation nicht mit dem, was auf der Baustelle geschieht, überein? Gerne wird unterschätzt, dass der Begriff „Betriebswirt“ hier mehr bedeutet als reine Zahlenakrobatik. Es geht um Schnittstellenmanagement pur. Technisches Verständnis? Pflicht. Kommunikationsstärke? Wer darauf keine Lust hat, ist hier falsch. Denn: Die Bauwirtschaft arbeitet vernetzt – zwischen Projektleitung, Bauleitung, Einkauf und Personalplanung. Mal ehrlich, den perfekten Plan gibt’s nie – aber gutes Bauchgefühl dafür, wo’s im Ablauf brennt, wird zum wichtigsten Tool.
Was wird eigentlich verlangt? Die Liste liest sich wie eine Checkliste fürs Unmögliche: betriebswirtschaftlich denken, technische Grundkenntnisse parat haben, Vergaberecht nicht nur kennen, sondern auch anwenden, gelegentlich mal mit IT-Lösungen jonglieren – und idealerweise parallel noch Baustellenerfahrung mitbringen. Mir begegnen immer wieder Berufseinsteiger, die beeindruckende digitale Tools, Datenbanken und Apps im Gepäck haben – und dann an Bauleitern scheitern, die seit Jahrzehnten alles per Papier und Bleistift dokumentieren. Tja, Digitalisierung? Ja, ein Riesenthema, aber noch immer ein Flickenteppich. Mut, sich auf dieses Patchwork einzulassen, hilft.
Jetzt mal ehrlich: Wer sich von Anfang an ein Gehalt in schwindelnden Höhen ausmalt, weil „Bauwirt in der Führung schafft’s locker in die oberen Zehntausend“, dem empfehle ich einen kurzen Realitäts-Check. Einstiegsgehälter – nun ja, sie schwanken erheblich. In Süddeutschland oder im Westen kann das Gehalt eines Betriebswirts in der Bauwirtschaft frisch von der (Fach-)Hochschule schon bei rund 45.000 € bis 50.000 € brutto p.a. ansetzen. In ostdeutschen Regionen, vor allem im Mittelstand, darf man aber auch mit 36.000 € starten. Die berühmten „Sprünge nach oben“? Sie kommen eher mit Projekterfahrung, Führungsverantwortung und einer Portion Durchhaltevermögen – das dauert oft Jahre. Und ehrlich: Wer meint, rein akademischer Abschluss entscheidet – vergisst, dass Kontakte und Baupraxis mindestens 50 Prozent der Gehaltstreppe ausmachen. Das Gehaltsgefälle je nach Unternehmensgröße, Branche und Auftragssituation? Nicht zu unterschätzen. Und dann gibt’s noch: die Saisonabhängigkeit. Wer in harten Wintern mal erlebt hat, wie Projekte einfrieren – im doppelten Sinn –, entwickelt einen gesunden Realitätssinn für Lohn und Brot.
Branchenkenner erzählen gern vom Fachkräftemangel. Stimmt das? Prinzipiell ja, aber Bau ist nicht gleich Bau. Große Ballungsräume, Boom-Regionen und Unternehmen mit bundesweiten Rahmenverträgen suchen fast dauerhaft Betriebswirte mit Hintergrund in Bauwirtschaft. Kleine Betriebe auf dem Land? Eher seltener – dort macht der Chef noch das Meiste selbst. Wer flexibel ist und bereit, mal umzuziehen oder zu pendeln, hat deutlich mehr Chancen als der oder die Heimatverbundene. Die viel zitierte Digitalisierung sorgt übrigens auch dafür, dass sich neue Berufsbilder und Projektformen entwickeln – etwa im Bereich Building Information Modeling (BIM). Wer sich früh reinkniet, hat gute Karten. Aber: Die schönsten Wachstumsgeschichten gibt’s allein deshalb nicht. Die Baubranche holt einen gern auf den Boden der Tatsachen zurück – spätestens, wenn Projekte aus Kostengründen gestoppt werden oder der Wettbewerb die Preise drückt.
Wer eintönige Acht-Stunden-Tage möchte, sollte diesen Beruf lieber nicht wählen. Viele Projekte laufen über Monate, manchmal Jahre – und Zeitdruck plus Abstimmungsstress gehören einfach dazu. Natürlich, flexible Arbeitszeiten gibt’s heute in den größeren Firmen, Homeoffice auf dem Bau klingt aber immer noch wie ein Witz, den keiner so recht versteht. Zu oft herrscht Präsenzkultur. Vor allem, wenn’s brennt. Trotzdem: Wer klar kommuniziert und sich organisiert, kann Freiräume schaffen – ich habe Kollegen erlebt, die als Patchwork-Eltern ihre Arbeitsmodelle durchgesetzt haben. Die Sinnfrage? Bauwirtschaft bringt Gestaltungsspielraum wie kaum eine andere Branche. Wer nach Feierabend ein Projekt vorbeifährt, an dessen Realisierung man mitgewirkt hat, spürt den häufig zitierten Stolz. Und manchmal – selten, aber doch – fragt man sich, warum man all den Stress auf sich nimmt. Aber wenn man ehrlich ist, erinnert man sich dann: Kein Projekt, keine Routine, kein Tag wie der andere. Und das, ja, macht trotz allem irgendwie süchtig.
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