Schlosser*in oder Mechatroniker*in (w/m/d) für Biogasanlage
BioCycling GmbHSchkopau
BioCycling GmbHSchkopau
biogeen GmbHLüchow, Groß Grabenstedt
Karbener Biogas GmbH & Co. KGKarben
Elbe-Förde Energieservice GmbHNeumünster
Bioenergie Westeregeln GmbHEtgersleben
JR GermanyWiesbaden
JR GermanyStuttgart
Bioenergie Westeregeln GmbHWesteregeln
Jobijoba-deKarben
biogeen GmbHLüchow
Biogasanlage Jobs und Stellenangebote
Es gibt Berufe, die wirken auf den ersten Blick wenig glamourös. Die Arbeit in einer Biogasanlage ist genau so einer. Wer draußen von „Energiewende“ spricht, denkt selten an Gärrestpumpen, Rührwerke oder daran, morgens den eigenen Geruch am Overall zu prüfen. Doch gerade da, zwischen Silos, Leitstand, Hofeinfahrt und Büro, formt sich ein Berufsalltag, der – sagen wir’s ehrlich – wenigstens nie langweilig wird. Wer als Quereinsteiger, Berufsstarter oder wechselwilliger „Technikprofi“ überlegt, hineinzugehen, findet hier eine Mischung aus handfestem Maschinenkontakt, einem Hauch Bürokratie und jeder Menge „Keiner weiß, was morgen wieder aus dem Einfülltrichter quillt“. Eine bizarre, aber auch ziemlich reizvolle Arbeitswelt, in der Routine und Überraschung ständig miteinander ringen.
Wer hier arbeitet, kommt nur selten mit weißen Fingern nach Hause. Der Alltag verlangt – nennen wir’s mal – „ein praktisches Verhältnis zu Dreck und Technik“. Das beginnt bei der täglichen Inspektion der Anlagenteile: Pumpen checken, Rührwerke warten, Gasspeicher prüfen. Schnell fliegen Begriffe wie Fütterungsstrategie, Gassondierung oder Instandhaltungsprotokoll um die Ohren. Manche Anlagen laufen automatisiert, gerade in Großbetrieben – aber wenn’s klemmt, hilft kein Computer, sondern schlicht Erfahrung, ein offener Blick fürs Detail und manchmal auch die dicke Zange. Hinzu kommt das Dokumentieren: Von der Einwaage des Substrats bis zur Gasqualität, alles gehört protokolliert. Die Büroarbeit wird dabei gern unterschätzt. Wer sich auf den Job einlässt, sollte keinen Bammel vor (durchaus kryptischen) Formularen und Behördenbesuchen haben.
Manche Leute stellen sich vor: Hauptsache handwerklich, Schraubenzieher und los. Sicher, das Handwerkliche ist die Eintrittskarte – aber es reicht nicht für die Dauer. Eine solide technische Ausbildung – etwa als Landmaschinenmechaniker, Elektroniker für Betriebstechnik oder Mechatroniker – ist Gold wert. Aber auch Quereinsteiger mit Stallgeruch, einer gewissen Technikneugier und Respekt vor den Eigenarten des Biogasprozesses sind nicht chancenlos. Man lernt viel im „Kaltduschverfahren“. Wichtiger als Noten sind oft diese kuriosen Stärken: Geduld mit zickiger Technik. Sauberes Arbeiten, auch wenn’s außenrum alles andere als sauber wird. Ein Auge für’s Unvorhersehbare. Und, nicht zu unterschätzen: Nerven wie Drahtseile für die Tage, an denen der Gärbehälter plötzlich tut, was er will. Wer gar kein Gefühl für Verantwortung hat oder alles nach Schema F mag, wird auf Dauer vermutlich rasch aussteigen – oder komplett resignieren. Ehrlich gesagt: Viele Kollegen sind Pragmatiker mit Humor. Ohne den geht’s nicht.
Jetzt zum Geld. Wird ja gern verschwiegen, dabei ist es doch der Lackmustest für die meisten, die über einen Wechsel nachdenken. Die Bandbreite beim Lohn kann Schwindel auslösen. Nicht selten ist der Verdienst solide, aber fernab von „goldene Nase“. In Regionen mit hoher Dichte an Biogasanlagen, besonders im Norden Deutschlands oder Teilen des Ostens, sind die Einstiegsgehälter ordentlich, je nach Qualifikation. Aber: Wer im Süden auf dem Land bei einer Hofanlage mitarbeitet, wird – nun, manchmal rustikal bezahlt. Mit Meistertitel oder Zusatzqualifikationen (etwa als Betriebsleiter in der Agrarwirtschaft, Elektrofachkraft, „Anlagenverantwortlicher“) klettert natürlich die Gehaltsleiter. Aber niemand sollte sich Illusionen machen: Das große Geld gibt’s eher selten. Der Weg nach oben hängt stark von Betriebsgröße, Region und deiner Bereitschaft ab, Verantwortung (und Rufbereitschaft!) zu übernehmen. Es gibt Zuschläge bei Schichtarbeit oder Rufdiensten, aber selten die blanke Gehaltsexplosion. Kurz: Wer reich werden will, sollte einen anderen Beruf wählen. Wer Wert auf einen krisenfesten, weiterentwickelbaren Job legt, kann sich hier jedoch wohlfühlen.
Die Nachfrage? Schwankt. Gerade bei kleineren Anlagen sind Personalwechsel selten – die Leute bleiben oft, kennen die Eigenarten der Anlage wie ihr Wohnzimmer. Dennoch: Der Trend zur Professionalisierung, größere Betriebe, engere Umweltauflagen – all das schafft wachsende Nachfrage für Leute mit Spezialkenntnis. Besonders gesucht sind Bewerberinnen und Bewerber, die neben „Schrauberhänden“ auch Digitalisierung nicht für Teufelszeug halten. Fernwartung, Datenanalyse, Gassensorik – steckt alles drin im neuen Alltag. Und dann ist da noch das leidige Thema Nachhaltigkeit. Klingt oft wie Buzzword-Bingo, ist aber im Alltag sehr real: Mülltrennung, CO₂-Optimierung, Effizienzsteigerung, neue Gärverfahren – alles beeinflusst die Arbeit und verlangt Offenheit für Veränderung. Manchmal kommt die Technik schneller ins Haus, als einem lieb ist. Da helfen nur Neugier und die Bereitschaft, sich Weiterbildung nicht immer vom Chef vorkauen zu lassen.
Ein Satz, den ich früher öfter gehört habe: „Arbeiten in der Landwirtschaft – das frisst Dein Wochenende.“ Das ist in der Biogasanlage nicht völlig falsch, aber auch nicht so schlimm, wie manche unken. Ja, Bereitschaftsdienste tauchen auf. Gerade wenn der Betrieb rund um die Uhr läuft, sind Nachtschichten oder Wochenenden keine Seltenheit. Andererseits: Einige Betreiber organisieren Schichtsysteme, die ein Privatleben ermöglichen – oder wenigstens ein halbes, solange der Gassensor keinen Alarm gibt. Familienfreundlich ist der Job nicht immer, aber auch nicht voller Dauernächte. Hier muss jeder für sich abwägen, wie viel Flexibilität passt. Und manchmal, Hand aufs Herz: Wenn man frühmorgens im leichten Nebel die Silos abläuft, fragt man sich, warum sich viele eigentlich vor „Landluft“ und ehrlicher Arbeit fürchten. Ist nicht jedermanns Sache, aber ehrlich, sinnhaft und erstaunlich zukunftsfähig.
Weiterbildung? Gibt’s. Und sie wird wichtiger. Betriebsführerschulungen, Lehrgänge zu erneuerbaren Energietechnologien, digitale Wartungslösungen, sogar spezielle Umweltrecht-Seminare. Wer zeigt, dass er nicht nur anpacken, sondern auch mitdenken und Verbesserung vorschlagen kann, wird wahrgenommen. Karriereleiter? Sieht niedriger aus als anderswo, ist aber stabiler. In kleinen Betrieben winkt meist die Rolle des Verantwortlichen für alles – Gärrest bis Behördenkontakt. In Großfirmen gibt es Spezialistenstellen. Wer Geduld, Enthusiasmus und Lernbereitschaft mitbringt, kann sich hocharbeiten – wenn auch ohne Titelhickhack. Ach ja: Ganz selten, aber immerhin, gründen Leute nach Jahren ihre eigene kleine Anlage. Geht, aber nur mit einer satten Portion Mut und manchmal auch mit kleinen Kapitulationen vor der Bürokratie.
Wer Technik mag, sich an den Händen dreckig macht und keine Angst hat, Entscheidungen zu treffen (auch mal die falsche), der wird seine Nische finden. Es braucht Mut zu Fehlern – und eine gewisse Freude daran, dass nicht immer alles nach Plan läuft. Die Branche sucht Leute, die anpacken, aber auch ein bisschen gegen den Strom schwimmen. Das große Geld ist selten, aber Sinn, Bodenständigkeit und ein windschiefes Grinsen nach Feierabend – gibt’s hier fast gratis dazu.
Das könnte Sie auch interessieren