Teamleiter Elektriker - Wartung / Instandhaltung / Windenergie (m/w/d)
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Wartung Windenergie, Instandhaltung Windenergie Jobs und Stellenangebote
Morgens, kurz nach sechs. Während andere langsam in ihre Kaffeetasse schauen, klettert irgendwo in Norddeutschland jemand in den Gondelbauch einer Windenergieanlage. Ich bin selbst schon die ersten achtzig Meter im Morgendunst aufgestiegen – was soll ich sagen? Der Mix aus Höhenrausch, Männerschweiß und dem metallenen Summen von Hightech hat was. Windenergie-Instandhaltung klingt nach grünem Fortschritt, nach Technik und Sinnstiftung, aber der Alltag ist weniger Instagram-Idylle, mehr kerniger Schraubermoment, oft mit blitzenden Augen zwischen Sorge und Stolz. Wollen wir ehrlich sein: Wer sich für diesen Job interessiert, sollte wissen, was ihn erwartet – mehr Wind, weniger Ruhe, und ab und zu taube Finger.
Windräder sind keine Fahrräder. Schon klar. Wartung heißt: Keine Routine, sondern eine Mischung aus Installateur, Detektiv und Sicherheitsbeauftragtem. Mal geht’s um Ölanalysen, mal um das mysteriöse Quietschen am Rotor (und wehe, das ignoriert man). Platinentausch, Sensorik prüfen, Hydraulik nachjustieren – dabei will jedes Bauteil verstanden und im besten Fall vorhergesagt sein: Wann gibt das Lager nach? Wie hoch steigt die Temperatur im nächsten Sommer? Was viele unterschätzen: Auch wenn vieles digital gemeldet wird – ein Gespür für das große Ganze, ein Ohr für neue Töne und eine Nase für die kleineren Pannen helfen ungemein.
Und dann ist da noch das Wetter – selten ist es so, wie man’s sich wünscht. Heiß, windig, eisig, Sturmwarnung: Wer Planbarkeit sucht, wird hier öfter eines Besseren belehrt. Aber auch romantisch, wenn die Sonne durch die Wolken bricht und nur das Surren von Rotorblättern die Stille zerlegt. Da frage ich mich manchmal: Warum eigentlich machen das nicht mehr Leute? Der Kick, Teil der Energiewende zu sein, wiegt so manchen Regentag auf.
Typischer Werdegang? Gibt’s selten. Instandhalter für Windenergie kommen aus der Elektrotechnik, Mechatronik oder Industriemechanik, manche sogar von ganz woanders. Sicher, ohne Ausbildung geht nichts – aber Quereinstiege werden leichter, weil der Bedarf wächst und die Hersteller endlich begriffen haben, dass nicht jeder mit Hauptschulabschluss und 30 Jahren Berufserfahrung geboren wird. Wer mitbringt: Technikbegeisterung, Höhentauglichkeit und ein gewisser Hang zur Teamarbeit. Das klingt erstmal wie aus dem Personalheft, ist aber so.
Interessant: In der Praxis haben sich nicht wenige Frauen und Männer durchgesetzt, die ursprünglich keine Ahnung von Windrädern hatten. Mancher Lehrgang ist fordernd und – sagen wir offen – theoretisch oft zu knapp. Trotzdem: Wer wirklich reinwill, findet Wege, sei es über spezialisierte Weiterbildungen, On-the-Job Trainings oder direkte Betriebseinführungen.
Jetzt zum Thema, das niemand auslässt: Gehalt. Klar, da wird selten aus dem Nähkästchen geplaudert – dabei weiß jeder, dass die Spannweite enorm sein kann. Einstiegsgehälter liegen, je nach Region, Unternehmensgröße und Erfahrung, irgendwo zwischen ordentlich und „da geht noch was“. Wer im Norden – also Schleswig-Holstein, Niedersachsen oder Mecklenburg – arbeitet, hat einen gewissen Standortvorteil. Große Betreiber und Anlagenhersteller zahlen tendenziell besser als kleine Servicefirmen. In Süddeutschland schwankt das Bild, oft ist dort die Konkurrenz um die besten Leute kleiner, die Auftragslage aber enger kalkuliert.
Und dann die berühmten „Zulagen“: Bereitschaftsdienste, Überstunden, Schlechtwetterzuschläge machen den Unterschied. Wer darauf aus ist, kann das Konto füttern, Anrufe bei stürmischer Wetterwarnung inklusive. Aber es spricht sich herum: Junge Leute wollen verlässlichere Arbeitszeiten und Absprachen. Da tut sich was – nicht in jedem Betrieb, aber dort, wo der Fachkräftemangel brennt, wächst das Bewusstsein für gute Rahmenbedingungen.
Die Windenergie-Branche schwankt: politisch, wirtschaftlich und manchmal auch emotional. Das betrifft Wartungskräfte besonders, weil die Nachfrage steigt, aber der Markt unübersichtlicher wird. Facharbeiter, Techniker, Monteure – gesucht wird dringend. Überall. Manche Anlagen stehen tagelang still, einfach weil das passende Team fehlt. Klingt wie ein Traum für Jobsucher, aber die Kehrseite: Manche Anbieter sparen am Personal und hoffen, dass Flexibilität alles heilt. Spoiler: Tut sie nicht.
Sozialer Rückenwind kommt – ja, die Energiewende braucht euch. Wer wechseln will, hat Argumente: Erfahrung zählt, Umschulungen sind willkommen, und neue Talente werden händeringend gesucht, gerne auch mit Migrationshintergrund oder „bunter Vita“. Aber ehrlich: Wer sich langfristig Chancen sichern will, muss auf Weiterbildung setzen. Technische Systeme werden komplexer, IT-Kenntnisse wichtiger – und Englisch, zumindest für die Dokumentation, darf niemand mehr ausschließen.
Bleibt die Frage: Verträgt sich so ein windiger Job mit einem ruhigen Privatleben? Je nachdem. Wer regional arbeitet, kann abends zu Hause kochen. Wer im Schichtbetrieb bundesweit unterwegs ist, sieht öfter mal Hotelzimmer statt den eigenen Balkon. Die Branche wankt langsam Richtung mehr Planbarkeit. Viele junge Kolleginnen und Kollegen pochen darauf, die berühmten sieben Tage Freiheit auch wirklich zu bekommen. Einfach ist das nicht immer, aber der Wandel ist spürbar.
Mein Rat? Probiert euch aus, fragt in Vorstellungsgesprächen nach echten Abläufen und lasst euch die Einsatzpläne zeigen. Scheut euch nicht davor, über Belastung und Grenzen zu reden – das macht niemandem einen schlechten Eindruck, sondern eher das Gegenteil. Wer sich für die Windkraft entscheidet, setzt auf einen spannenden, fordernden Weg, der alles bietet: Abenteuer, Verantwortung und – manchmal – auch ein Stück Ungewissheit. Aber genau das zieht die Leute ja an. Oder?
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