Duales Studium (B.Eng.) Energietechnik und Erneuerbare Energien (m/w/d) - praxisintegrierend zum 01.08.2026
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Geschäftsleitung Windenergie, Management Windenergie Jobs und Stellenangebote
Wer sich mit Windenergie beschäftigt, stolpert früher oder später unweigerlich über das Wort „Transformation“. Und das trifft es, zumindest aus meiner Sicht, ziemlich genau: Die Branche ist auf eine Art im ständigen Werden begriffen, vielleicht wie ein Segelschiff, das bei jedem Wetter draußen unterwegs ist – und deren Kapitäninnen und Kapitäne nicht nur das Steuer halten, sondern ständig die Richtung neu bestimmen müssen. Willkommen im Management der Windenergiebranche. Die Positionen reichen vom Geschäftsleiter eines Start-ups, das die Lücken im Stromnetz schließen will, bis zum Bereichsverantwortlichen in etablierten Energieunternehmen. Wer hier an Bord geht, erlebt einen Alltag, der im besten Fall spannender ist als das Marketingversprechen und im schlechtesten nie ganz vorhersehbar.
Der Alltag in der Geschäftsleitung oder im gehobenen Management der Windenergie wirkt von außen oft glamouröser als er es ist. Wer glaubt, dass Windparks sich von selbst bauen, warten und betreiben – der irrt. Zwischen Projektentwicklung, Finanzplanung, Verhandlung mit Behörden oder Landwirten, Anlageoptimierung, Personalführung und Krisenmanagement: Der Aufgabenmix hat es in sich und ist selten repetitiv. An einem Tag vergräbt man sich in Excel-Tabellen, um die nächste Finanzierungsrunde zu stemmen, am nächsten feilscht man mit Netzbetreibern oder tüftelt an Strategien, ein Windrad genehmigungsfähig zu bekommen. Gleichzeitig: Das Telefon. Es steht selten still. Personalengpässe, Lieferprobleme, verschärfte Bauvorschriften. Willkommen im echten Management-Leben. Ach, und wer Teamführung als reine Verwaltungsaufgabe begreift, wird im Windgeschäft nicht glücklich. Nicht wegen der Windräder, sondern weil die Menschen (meist) sturer sind als jede Technik.
Was braucht man, um im Management der Windenergiebranche nicht auf verlorenem Posten zu stehen? Klassische Klischees à la „technischer Studienabschluss plus BWL“ stimmen – zumindest zu Teilen. Aber das Bild greift zu kurz. Verhandlungskompetenz, Affinität für Technik, Führungserfahrung, ein gehöriges Maß an Pragmatismus und Entscheidungsfreude: Nichts davon lässt sich durch ein Zertifikat allein ersetzen. Häufig „rutschen“ Ingenieure, Betriebswirte, Naturwissenschaftler oder Juristen in Leitungspositionen hinein – mit teils sehr unterschiedlichen Lebensläufen. Persönlich habe ich den Eindruck: Wer sich zu fein ist, sich auch mal die Hände schmutzig zu machen (bildlich, nicht wortwörtlich – obwohl…), bleibt auf lange Sicht außen vor. Was viele unterschätzen: Der Kontakt mit Behörden, Investoren, Eigentümern bringt das gesamte Spektrum moderner Kommunikationsakrobatik auf den Tisch. Wer meint, eine PowerPoint alleine überzeugt kritische Gemeindevertreter – der kennt deutsche Genehmigungswege schlecht. Technik schön und gut, aber sie ist nur das halbe Handwerkszeug.
Reden wir Klartext: Das Gehalt im Management der Windenergie schwankt. Und zwar beträchtlich. Entscheidend ist, ob man in einem mittelständischen Familienunternehmen an der Ostseeküste tätig ist – oder als Führungskraft bei einem börsennotierten Großkonzern im Rhein-Main-Gebiet ein Zugpferd in Sachen Innovation. Einsteiger, die als Nachwuchsführungskraft einsteigen, setzen oft im hohen vierstelligen, manchmal niedrigen fünfstelligen Monatsbereich an. Wer sich hocharbeitet – oder zur rechten Zeit auf das richtige Pferd setzt – kann deutlich darüber landen. Mit allen (berüchtigten) Extras: Boni, Dienstwagen, Beteiligungen. Aber: Der Weg dahin ist kein Selbstläufer. In den ländlichen Regionen mit teils noch zögerlichem Ausbau der Windenergie sitzt das Geld weniger locker. Die Unterschiede sind spürbar – nicht nur zwischen Nord und Süd oder Ost und West, sondern auch zwischen privatem Mittelstand und staatsnahen Playern. Kleine Randnotiz: Wer rein auf Gehaltsoptimierung aus ist, wird von der harten Realität der Genehmigungszähigkeit manchmal recht unsanft heruntergeholt. Oder vom ersten größeren Anlagenstillstand. Ich kann ein Lied davon singen.
Ist der Arbeitsmarkt offen für Neulinge? Wer einen Blick in die einschlägigen Stellenbörsen wagt, stellt fest: Führungskräfte werden gesucht – vorausgesetzt, sie bringen den berühmten Rucksack an Fachwissen, Erfahrungen quer durch den Gemischtwarenladen und möglichst noch Branchenkontakte mit. Das klingt abschreckend? Ja und nein. Für Berufseinsteiger:innen oder Quereinsteiger:innen tun sich dennoch immer wieder Lücken auf. Der Generationenwechsel, zunehmender Expansionsdruck und der altbekannte Fachkräftemangel öffnen Türen, die vor Jahren noch zugewachsen schienen. Was mir auffällt: Regionale Unterschiede sind nicht zu unterschätzen. In windreichen Küstenregionen und Metropolnähe ist viel Bewegung, während der Windenergiebau in strukturschwächeren Gegenden eher auf der Stelle tritt. Eine gewisse Reisebereitschaft – oder gleich der Umzug – ist also oft Voraussetzung. Und wie sieht es mit der berühmten Work-Life-Balance aus? Keine Legende: Sie ist machbar, aber nicht zwangsläufig Standard. Spitzenbelastungen, unvorhersehbare Projektfristen, Sitzungsmarathons mit Behördenvertretern oder Bürgerinitiativen – das alles ist Teil des Geschäfts. Und manchmal mehr als ein reines Geduldsspiel.
Wer gerade als Einsteiger:in oder Quereinsteiger:in in die Branche eintritt, erlebt eine Arbeitswelt, die sich mindestens so schnell dreht wie die Rotorblätter der Anlagen. Digitalisierung ist nicht mehr nur Buzzword, sondern dringt in alle Bereiche vor. Asset-Management? Verläuft längst mindestens zur Hälfte digital. Remote-Monitoring, Datenanalyse, künstliche Intelligenz zur Anlagenoptimierung: Wer sich mit sowas nicht beschäftigen will, bleibt am besten gleich draußen vor der Tür. Dazu kommt noch das gesellschaftliche Interesse – Klimaschutz, Akzeptanzdebatten, Investorenwünsche, politische Zickzack-Linien. Das verzeiht keine Trägheit, sondern verlangt von Managern nicht nur fachlichen, sondern auch gesellschaftlichen Weitblick. Der berühmte „Blick über den Tellerrand“? Hier ist er keine Option, sondern Pflicht. Und manchmal, wenn die Aktenberge besonders hoch und die Genehmigungsverfahren zäh sind, fragt man sich: Warum tut man sich das an? Vielleicht, weil der Job mehr ist als ein Beruf. Weil das tägliche Geschäft von Idealismus, Eigenverantwortung und Veränderungswillen lebt. Oder auch, weil sich beim Blick auf eine reibungslos laufende Windturbine das eigene Wirken ziemlich unübersehbar manifestiert. Ob das nun reicht – das muss jeder für sich beantworten.
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