Elektriker*in (m/w/d) oder Elektroniker*in (m/w/d) für Energie und Gebäudetechnik
enerquinn GmbHWeingarten
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Bayernwerk Netz GmbHBamberg
Energieversorgungsgesellschaft Klinikum Ludwigsburg mbHLudwigsburg
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Technische/r Systemplaner/in - Elektrotechnische Systeme Jobs und Stellenangebote
Manchmal frage ich mich, ob Vorurteile über Technikberufe jemals ganz verschwinden werden. „Nur am Computer sitzen und planzeichnen“ – so klingt es gelegentlich im Bekanntenkreis, wenn das Stichwort Technische/r Systemplaner/in fällt. Wer tatsächlich diesen Beruf anstrebt, weiß: Die Wirklichkeit hat deutlich mehr Facetten. Die Arbeit an elektrotechnischen Systemen erfordert nicht nur technisches Know-how, sondern fühlt sich oft wie ein Wettlauf zwischen Präzision, Pragmatismus und Fortschrittsdruck an. Und mittendrin: Menschen wie ich – Berufseinsteiger, Quereinsteiger, Wissbegierige auf der Suche nach Sinn und Perspektive.
Der Berufsalltag eines Systemplaners für Elektrotechnische Systeme startet meistens früher, als so mancher Gewohnheitstier morgens lieb ist. Und das nicht selten mit Informationsflut: E-Mails, Ausschreibungen – und dann die berühmte Überraschung im Projektmanagement-Tool. Spätestens beim ersten Schluck Kaffee (der zweite bleibt oft kalt) geht es in die Planung. Das bedeutet: Detailgetreue technische Zeichnungen für Stromversorgung, Beleuchtungsanlagen oder Gebäudeleittechnik erstellen, Normen prüfen, alles digital in 2D oder 3D visualisieren. Klingt trocken? Zugegeben – am Anfang habe ich das auch gedacht. Aber in der Realität entstehen in den Konstruktionsbüros Lösungen, die am Ende unsere Infrastruktur prägen. Mal ehrlich, ohne diese Blaupausen wären Smart Buildings, nachhaltige Energiekonzepte und moderne Firmenzentralen nicht viel mehr als gut gemeinte Träumereien.
Wie überzeugt man nun Personaler – oder, viel wichtiger, die Kollegen im Betrieb? Klar, ein ordentlicher (meist dualer) Abschluss ist Pflicht, dazu etwas Erfahrung im Umgang mit CAD-Software. Aber seien wir ehrlich: Wer sich monatelang auf einen Lehrgang zum digitalen Zeichnen verlässt, steht schon mit einem Bein im Abseits. Viel wichtiger als reine Technikkenntnis ist die Fähigkeit zum vernetzten Denken – besonders, wenn die aktuelle Palette von Bauprojekten zwischen Photovoltaikanlagen, Ladeinfrastruktur für E-Mobilität und sicherheitstechnischen Anlagen pendelt. Kommunikationsstärke (und, ja, gelegentlich diplomatisches Geschick) sind kein nettes Extra, sondern Dauerbedarf. Was viele unterschätzen: Auch Projektmanagement-Skills wachsen überproportional mit – inklusive der üblichen Konflikte zwischen Statik, Brandschutz und Budgetvorgaben.
Jetzt aber zur alles entscheidenden Frage: Lohnt es sich finanziell? Das Gehalt als technische/r Systemplaner/in bewegt sich – salopp gesagt – irgendwo zwischen Zufriedenheit und Luft nach oben. Die Einstiegsgehälter sind oft eher bescheiden, zumindest wenn man nach urbanen Regionen und Großunternehmen schaut. Es gibt dagegen strukturstarke ländliche Räume, da locken früher oder später Aufschläge wegen Fachkräftemangel. Die Spanne ist gewaltig, je nach Bundesland, Tarifbindung und Branche. Gebäudeausrüster, Elektroplanungsbüros oder Industrie – überall werden Systemplaner gesucht, doch die goldene Gießkanne ist das Gehaltspapier selten. Wer jedoch ans Durchhalten glaubt und in größere Projekte, Übergang zu Projektleitung oder Anwendung innovativer Software (Stichwort: BIM) investiert, merkt schnell: Langfristig gibt es Aufstiegschancen. Mit Spezialisierung, etwa auf Automatisierung oder erneuerbare Energien, lässt sich ordentlich nachlegen. Und hey – irgendwann ist da vielleicht doch das vielzitierte Eigenheim drin.
Die Branche ächzt sichtbar unter dem Mangel an gut ausgebildeten Leuten. Das klingt nach Jobgarantie, doch so einfach ist es nicht – jedenfalls nicht für alle. Der Arbeitsmarkt bietet für motivierte Neueinsteiger und wechselwillige Fachkräfte Chancen, aber auch Fallstricke. Wer erste Berufserfahrung vorweisen kann, der hat fast schon Narrenfreiheit bei der Auswahl. Aber Berufseinsteiger müssen sich oft durch Praktika und kleinere Projekte beweisen, bevor sie an Großprojekte und Teamverantwortung herankommen. Unangenehme Wahrheit: Gerade im Westen Deutschlands ist der Druck in der Wohnungswirtschaft, im Bauwesen und bei technischen Dienstleistern höher, während einige Regionen seltener suchen oder stärker auf Abteilungsrotation setzen. Ach ja – Diversität ist mittlerweile mehr als ein Feigenblatt, jedoch keine Einbahnstraße. Wer kommunikativ und offen ist, bringt in Teams oft frischen Wind. Technologischer Wandel, Digitalisierung, Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen sorgen dafür, dass sich der Beruf laufend weiterentwickelt – die Lernkurve bleibt, gelinde gesagt, sportlich.
Die Schattenseite? Kein Berufstext ohne einen Blick auf die Lücken in der schönen Fassade. Arbeitszeiten können schwanken, sobald Projektspitzen kommen oder Termine wackeln. Flexibilität ist gefragt – und manchmal nervt es, wenn der Feierabend am Monitor zerrinnt. Viele Arbeitgeber setzen mittlerweile auf Gleitzeit oder mobiles Arbeiten, aber gerade bei jungen Kolleg:innen höre ich öfter Zweifel: „Überstunden sind gefühlt immer Thema.“ Dem steht aber eine andere Erkenntnis gegenüber: Wer Aufgaben strukturiert und früh das eigene Projektmanagement schult, kann die Balance halten – mal besser, mal schlechter. Persönlich würde ich behaupten: Größte Hürde beim Berufseinstieg ist selten das technische Fachwissen, sondern der Mut, sich mit Rückschlägen produktiv auseinanderzusetzen.
Was bleibt? Technische Systemplaner im elektrotechnischen Bereich werden gebraucht – das ist sicher. Sie sind Ideengeber, Umsetzer, manchmal auch Feuerwehrleute, wenn die Fristen brennen. Der Weg ist fordernd, die Aufgaben vielfältig, die Aufstiegsmöglichkeiten sind real, wenn man nicht auf der Stelle tritt. Ob sich Einstieg oder Umstieg lohnt, hängt nicht zuletzt an einem selbst – und ja, an der Bereitschaft, sich ständig fortzubilden. Für alle, die lieber echte Probleme lösen, statt bloß Richtlinien abzuhaken, ist es kein schlechter Ort. Kein glamouröser, aber eben einer mit eigener Handschrift. Vorausgesetzt, man steht auf die Mischung aus Digitalisierung, Verantwortung und – gelegentlich – dem Gefühl, am Nerv der Zeit zu arbeiten.
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