Betriebsleiter – Umwelttechnik & Anlagenmodernisierung (m/w/d)
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Techniker/in - Chemietechnik (Betriebstechnik) Jobs und Stellenangebote
Wer heute den Jobtitel „Techniker/in – Chemietechnik (Betriebstechnik)“ liest, denkt vielleicht an Schutzbrille, Laborflaschen und irgendwo einen dampfenden Reaktor. So ein Bild trifft manchmal – bei aller Liebe zum Klischee – die eigentliche Arbeitsrealität nur am Rand. Der Alltag ist viel mehr Schnittstelle als Schaltkreis, mehr Prozess als Pipette. Gerade für Leute, die neu in den Beruf starten oder über einen Wechsel nachdenken, ist das Grundfrage Nummer eins: Was macht man hier eigentlich tagtäglich? Ganz ehrlich, ich hätte es nach meiner Ausbildung auch nicht sofort erklären können.
Tatsächlich balanciert man als Techniker/in in der Chemietechnik zwischen Technik und Naturwissenschaft – dazu kommen organisatorische Fähigkeiten, eine Prise kaufmännischer Weitsicht, und ein ziemlich solides Nervenkostüm. Wer in der Betriebstechnik zu Hause ist, kümmert sich um reibungslose Abläufe: Produktionsanlagen warten, Prozesse überwachen, bei Störungen den Fehler aufspüren und nicht selten den Chef fragen, warum es ausgerechnet jetzt zu brennen anfängt – meistens bildlich, manchmal leider auch wortwörtlich. Das Spektrum reicht vom Einstieg in mittelständischen Spezialchemie-Firmen bis zu Großbetrieben der Pharma- und Kunststoffindustrie. Oder, für die besonders Abenteuerlustigen: neue Zweige wie die Batteriezellen-Produktion oder Wasserstofftechnologien.
Man könnte meinen: Hauptsache, man versteht Chemie. Tatsächlich sind die Anforderungen breiter gestreut. Natürlich hilft ein gutes Verständnis der chemischen Zusammenhänge – wer Reaktionsgleichungen für Hexenwerk hält, ist hier fehl am Platz. Aber mindestens so entscheidend sind ein wacher Blick fürs Technische, Spaß an der Fehlersuche und ein pragmatischer, aber systematischer Umgang mit Störungen jeder Art.
Was viele unterschätzen: Kommunikation ist im Produktionsalltag fast genauso wichtig wie die klassische Chemiekenntnis – denn Abstimmung mit Instandhaltung, Labor und Schichtleitung gehört dazu wie das destillierte Wasser zum Rotwein. Ich war als Berufseinsteiger damals überrascht, wie oft improvisierte Erklärungen im Maschinenraum entscheidender sind als das schönste Prüfprotokoll.
Für Umschulende oder Branchenwechsler ist das manchmal ein Kulturschock. Aber, Hand aufs Herz: Die großen Sprünge macht, wer logisch denken kann, keine Angst vor Verantwortung hat und bereit ist, sich ein Grundverständnis von Elektrotechnik, Automatisierung – ja, sogar ein klein bisschen Betriebswirtschaft – anzueignen.
Reden wir darüber, worüber niemand gerne laut spricht – das liebe Geld. Ich kenne Kolleginnen, die noch immer mit dem Mythos leben: Chemietechniker? Da rollt der Rubel, weil Chemie immer gebraucht wird. Die Wahrheit: Ja und nein. Die Gehälter variieren massiv, abhängig von Region, Branche und Betriebsgröße. Im Westen mehr als im Osten, in der Prozessindustrie meist besser als in einem kleinen Recyclingbetrieb.
Wer frisch einsteigt, startet nicht selten zwischen 2.800 € und 3.400 € brutto, plus Zulagen im Schichtdienst oder bei Tarifbindung. Die Spanne nach oben ist… elastisch. 4.000 € sind realistisch, manchmal mehr – besonders in Chemieparks mit Tarif. Wichtig: Wer mit Weiterbildung, beispielsweise zum Meister oder Anlagenplaner, aufstockt, landet im Schnitt sicherer im oberen Bereich. Blanker Luxus ist das nicht, aber solide, familiengeeignet und (meist) mit starker Jobsicherheit. Ein bisschen ärgert es mich schon, dass viele Kollegen den Sprung zu mehr Verantwortung meiden – „wegen dem Papierkram“, wie sie sagen. Nun ja, verständlich, aber verschenktes Potenzial.
Die Nachfrage nach Fachkräften im Bereich Chemietechnik ist – anders als in vielen Modeberufen – ausgesprochen robust. In bestimmten Regionen (Ballungszentren Rhein, Ruhr, Süddeutschland) laufen Unternehmen regelrecht Sturm auf Bewerber. Und das, obwohl die Arbeitswelt sich verändert: Automatisierung, Digitalisierung, neue Rohstoffe.
Für Berufseinsteiger/innen: Netzwerke helfen, praktische Erfahrung zählt meist mehr als das perfekte Abschlusszeugnis. Viele Betriebe bilden explizit intern weiter, weil sie den Nachwuchs an Bord binden wollen. Ich habe die Erfahrung gemacht: Wer Initiative zeigt, bekommt Projekte – und rutscht schnell in verantwortungsvollere Rollen, wenn er nicht im Pausenraum festklebt. Und da ist dann noch die Frage nach dem berühmten Plan B: Wer technikaffin ist und sich digital fortbildet (Stichwort Industrie 4.0, Prozessvisualisierung), ist auch bei wirtschaftlichen Schwankungen besser aufgestellt. Im Zweifel kann man sogar zwischen Branchen wechseln: Von Kunststoffen zu Pharma, von Energietechnik zu Umweltchemie. Eine Art Sicherheitsnetz für bewegliche Geister.
Was ich unerwartet schätzen gelernt habe: Trotz starker Strukturen und klarer Hierarchien bleibt in der Chemietechnik Raum für Eigeninitiative. Zugegeben, manchmal fühlt man sich wie der Hamster im Rad der betrieblichen Sicherheits-Vorschriften. Aber kein Tag ist komplett vorhersehbar. Mal steht eine Wartungsaktion an, mal gibt es einen Anlagenumbau, und hin und wieder reicht ein falsch verstandenes Steuerventil, um die Produktion in kollektive Hektik zu versetzen.
Klar, der Job fordert Nerven, vor allem, wenn die Regelwerke so dick sind wie das Abendbrot am Messetag. Aber: Man sieht am Ende des Tages, was man geschafft hat. Manchmal fragt man sich schon, warum eigentlich immer Kaffeepausen kürzer werden, wenn’s im Betrieb spannend wird. Noch dazu: Die Arbeit im Schichtsystem ist Segen und Fluch – einerseits Aufschläge, andererseits Schlaffproblemen, und dann steht zwischendurch plötzlich der eigene Geburtstag im Kalender und man muss trotzdem ran.
Für alle, die sich orientieren (Berufseinsteiger, Umsteiger, alle, die noch überlegen, ob sie sich das Abenteuer Chemietechnik wirklich antun wollen): Nicht abschrecken lassen von Fachchinesisch und Sicherheitsunterweisungen, aber nicht unterschätzen, wie vielseitig und manchmal auch körperlich fordernd das Arbeitsumfeld sein kann. Ich rate: Redet früh und offen mit Führungskräften und Teams – denn viele technische Hürden sind vor allem Kommunikationsprobleme.
Wirklich entscheidend ist, ob man bereit ist, sich auf ein dynamisches Umfeld einzulassen. Keine Angst vor neue Technologien! Was heute Stand der Technik ist, kann morgen schon wieder alt sein. Weiterbildung bleibt das beste Rezept gegen Stillstand – und gegen schlechte Laune im Dienstplan. Ob man nun die Luft in großen Industrieparks liebt oder lieber in kleineren Spezialbetrieben Verantwortung übernimmt: Chemietechnik in der Betriebstechnik bleibt eines der vielseitigsten Felder, in denen sich pragmatisches Technikerdenken, naturwissenschaftliche Neugier und persönlicher Gestaltungswille treffen. Nein – es ist kein Spaziergang. Aber auch keine Raketenwissenschaft. Wer es einmal raus hat, geht selten nochmal wirklich weg.
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