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Elektroniker/in - Betriebstechnik (Schaltanlagen und Steueranlagen) Jobs und Stellenangebote
„Schaltanlagen und Steueranlagen – klingt erstmal wie Bahnhof?“ Keine Sorge, so ging es mir im ersten Moment auch. Dieses Handwerk bewegt sich irgendwo auf der Achse zwischen purer Muskelarbeit und feinstem Fingerspitzengefühl, irgendwas zwischen unscheinbarem Technikraum, rauschendem Industriehallen-Lärm und der Verantwortung für Anlagen, die besser heute als morgen wieder laufen sollten. Wer als Berufseinsteiger/in oder wechselwillige Fachkraft überlegt, in die Betriebstechnik zu wechseln, der ahnt oft nicht, wie existenziell dieser Job für den reibungslosen Betrieb großer Unternehmen ist – sagen wir mal: Wenn du hier Mist baust, steht nicht Omas Kaffeemaschine still, sondern manchmal eine ganze Fertigungsstraße. Oder der Strom flackert im halben Stadtviertel. Dramatisieren? Ein bisschen. Berechtigt? Absolut.
Der smarte Werkzeugkoffer für Elektroniker/innen in der Betriebstechnik ist selten sauber sortiert. Zwischen Klemmen, Leitungen, Relais und der Tatsache, dass das nächste Problem garantiert nicht aussieht wie das letzte, pendelt man täglich aufs Neue. Zu den klassischen Aufgaben gehören: Schaltpläne lesen und verstehen (und, Hand aufs Herz, manchmal erstmal überhaupt finden), Schaltschränke bauen, Umbauen, Verdrahten – und, na klar, Fehler suchen. Es gibt sie doch, diese magischen Vormittage, an denen man sich fragt, ob nicht irgendwo ein Schutzgeist mitzieht: Alles funktioniert, niemand ruft hektisch, es riecht ein bisschen nach Kaffee und viel nach Technik. Aber wehe, es funkt irgendwo – dann wird’s ernst.
Ehrlich gesagt: Die Routine existiert, aber sie verweigert sich der Monotonie. Jeder Tag ist ein anderes Puzzle. Man trifft auf neue Anlagen und Eigenheiten, lernt die Tricks der alten Hasen („Schau dir erstmal die Sicherungen an, bevor du die SPS verteufelst“), schimpft über unleserliche Dokumentationen und feiert kleine Siege, wenn nach Stunden des Messens endlich dieses eine Relais wieder „klack“ macht. Es gibt Jobs mit mehr Glamour – aber kaum einen mit so wenig Leerlauf.
Es gibt sie, die typischen Jobprofile, die wirklich passen. Wer technisches Gespür hat, ein bissl Ehrgeiz und keine Angst vor Strom (nicht zu verwechseln mit Leichtsinn), ist schon mal nicht falsch. Aber was viele unterschätzen: Hier reicht es eben nicht, „nur“ praktisch zu sein oder die Ausbildung irgendwo durchgezittert zu haben. Die Fähigkeit, Schaltpläne zu verstehen, Fehler logisch und ruhig zu suchen, sich auf einen ganzen Arbeitstag voller Trial-and-Error-Momente einzulassen – das trennt die Spreu vom Weizen.
Dazu kommt: Digitale Steuerungstechnik, SPS-Programmierung, Industrie-4.0-Schnittstellen – das sind längst keine Sonderfälle mehr, sondern Standard. Wer sich einbildet, in diesem Beruf Jahrzehnte lang nur an analogen Tastern herumzufummeln, wird ziemlich schnell eingeholt. Und dann ist da noch das Menschliche: Zwischen Betriebsleitern, hilfloser Produktion und der immergleichen Flut von Anrufen, wenn etwas nicht funktioniert, kommt Kommunikationsfähigkeit auf die Prüfwaage. Freundliches Nicken kann helfen, aber manchmal ist klare Ansage gefragt. Das lernt man anderswo kaum so schnell.
Geld. Ein Tabu? Eher ein Elefant im Raum. Gerade Berufseinsteiger/innen fragen sich oft: Wo lande ich eigentlich – und lohnt es sich zu wechseln? Die nüchterne Antwort: Es schwankt gewaltig. Wer direkt nach der Ausbildung einsteigt, wird im süddeutschen Mittelstand gern mit 2.700 € bis 3.000 € brutto begrüßt. In Ostdeutschland? Da kann’s auch mal einige Hunderter weniger sein. Wer Industrie-Giganten oder energieintensive Branchen anpeilt, der darf mehr erwarten, aber keiner wird den Lohn in Gold aufwiegen – Schichtarbeit, Bereitschaftsdienst und Wochenendarbeit sind kein seltener Tauschhandel, manchmal fast Voraussetzung. Bei entsprechender Berufserfahrung, Zusatzqualifikationen und guten Nerven liegt man aber als Elektroniker/in für Betriebstechnik schnell über Branchenschnitt – besonders, wenn mal wieder eine Großbaustelle außer Kontrolle gerät oder Fachkräfte überall fehlen.
Und apropos Entwicklung: Einmal angekommen, stehen Tür und Tor für diverse Weiterbildungen. Vom Techniker über die Meisterausbildung bis hin zum Spezialisten für Automatisierungstechnik – der Weg nach oben ist zwar kein Fahrstuhl, aber immerhin eine solide Treppe. Zugegeben: Nicht jeder will die ganze Zeit nur „höher, weiter, besser“. Aber es beruhigt ungemein, wenn man weiß, dass sich Leistung – und belastbare Nerven – irgendwann auch finanziell widerspiegeln.
Manchmal liest man, der Arbeitsmarkt für Betriebstechniker/innen sei praktisch „leergefegt“. Da steckt ein Körnchen Wahrheit drin, aber auch so manches Missverständnis. Wer Berufserfahrung und Spezialisierungen mitbringt – etwa im Bereich Automatisierung, Energieversorgung oder Gebäudetechnik – hat heute quasi Narrenfreiheit. Quereinsteiger und Berufseinsteiger/innen? Haben es schwieriger, ja, aber aussichtslos ist es sicher nicht. Praktika, Projekte und Weiterbildungen zählen oft mehr als das perfekte Abschlusszeugnis. Wer Initiative zeigt und im Vorstellungsgespräch glaubhaft macht, dass er oder sie bereit ist, sich in neue Systeme reinzuhängen, punktet – trotz aller Konkurrenz.
Der wirkliche Einstieg in den Job beginnt aber meistens nicht mit dem ersten Arbeitstag, sondern mit der Entscheidung, sich diesen Weg wirklich zuzumuten. Zwei linke Hände? Schlechte Idee. Angstschweiß vor jedem neuen Gerät? Besser noch einmal abbiegen. Aber Lust auf Problemlösung, technischer Reiz und die Fähigkeit, auch mal gegen den Strom zu schwimmen – das ist die halbe Miete.
Wer heute in die Betriebstechnik einsteigt, landet mitten zwischen dem, was bleibt – solide Grundlagen wie Netzpläne, Verdrahtung, Wartung –, und dem, was gerade explodiert: Digitalisierung, nachhaltige Energie, intelligente Steuerungen. Manchmal wird einem fast schwindelig zwischen all den Buzzwords, die neuerdings wie Weihnachtsbeleuchtung im Stellenangebot blinken. Ich persönlich glaube, dass Anpassungsfähigkeit zum wichtigsten Werkzeug überhaupt wird. Im guten wie im Herausfordernden, übrigens. Anlagen und Systeme altern, aber der Anspruch an schnelleres, intelligenteres Troubleshooting wächst gefühlt im Wochentakt. Wer sich hier nicht laufend weiterbildet – online, im Betrieb, auf Fachmessen –, bleibt irgendwann stecken, hockt im Rückraum und darf die richtig kniffligen Fälle den anderen überlassen.
Ist das hart? Klar. Aber es bietet auch Chancen, die man in den klassischen Handwerksberufen selten findet. Die ureigene Mischung aus Verantwortung, Praxiserfahrung, technischer Neugier und der Aussicht, vielleicht sogar mal Führung zu übernehmen – nicht nur auf dem Papier – zieht einen magisch an, wenn man sich drauf einlässt. Und am Ende, ja, bleibt oft mehr als nur der Stolz auf einen sauberen Schaltschrank: das Wissen, das es ohne deine Fehlerbehebung einfach nicht läuft.
Klar, manchmal fragt man sich, ob es das alles wert ist. Wenn die Meldung „Anlage steht“ aufleuchtet, während man eigentlich schon im Feierabendmodus war. Aber Hand aufs Herz – für alle, die gerne mal den Finger in die Steckdose ihrer Komfortzone legen: Hier steht nicht nur Technik unter Strom.
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